Der Kanton Zug macht mit den Corona-Tests vorwärts: Zwei Mal pro Woche treten die Schülerinnen und Schüler der Sek I und der Mittelschulen zum Test an, ebenso die Lehrpersonen. Die Mitmach-Quote ist hoch: Wie der Kanton mitteilt, sind die Tests zwar freiwillig, doch 99 Prozent nehmen teil.
Von 7500 Personen mussten laut Zuger Behörden vier in Isolation, zwei davon wegen der britischen Virusvariante. Ansteckungsherde habe man nicht gefunden, auch sei keine Schule besonders betroffen. Nach einem Monat seien Abläufe und Logistik gut eingespielt und liefen «reibungslos», teilt der Kanton mit.
Keine Klassenquarantänen mehr
Zug ist längst nicht der einzige Kanton, der dem Virus mit regelmässigen Massentests auf die Spur zu kommen versucht. Doch speziell ist hier, dass Zug im Gegenzug für die Massentests die Quarantäne erlässt. Positiv getestete Kinder müssen natürlich weiterhin in Isolation, aber den Gschpänli wird die Quarantäne erspart – auch wenn der positive Fall am Nebenpult sass.
Da in den meisten anderen Kantonen jeweils die ganze Klasse in Quarantäne muss, wenn ein Kind positiv getestet wird, dürfte das Modell auch andernorts auf Interesse stossen.
BAG gab seinen Segen
Kommt hinzu: Das Modell läuft mit dem Segen des Bundesamts für Gesundheit (BAG): Grundsätzlich hätten die Kantone die Freiheit, ihre Quarantäneregeln entsprechend anzupassen, hiess es am Rande einer Medienkonferenz Anfang Woche. Oder wie es BAG-Direktorin Anne Lévy ausdrückte: «Wir wollen, dass in den Schulen viel getestet wird, und es ist klar, dass wir das attraktiv machen müssen.»
Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, schwärmte vom Zuger Modell: «Wegen der wegfallenden Quarantäne ist der Präsenzunterricht nicht mehr beeinträchtigt.» Schutzkonzepte gälten selbstverständlich nach wie vor. Denkbar seien künftig auch weitere Erleichterungen für Teilnehmende an Massentests. Allerdings sei der Aufwand beträchtlich, gibt er zu bedenken. (gbl)