Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 261 Fälle von Denguefieber registriert. Wie die Statistik des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigt, waren es 2021 nur 26 Fälle – die Zahl der Infizierten hat sich also innerhalb von zwei Jahren verzehnfacht.
«Die Dengue-Fälle in der Schweiz sind importiert», erklärt Claudio Zaugg, zuständiger Sektionsleiter beim BAG. Wenn Menschen in Gebiete reisen, in denen die Tropenkrankheit vorkommt, können sie die Infektion mit in die Schweiz bringen, berichtet SRF.
Fünf Millionen Infektionen weltweit in 2023
Die starke Zunahme in den vergangenen Jahren hängt laut Zaugg vor allem mit dem Ende der Corona-Pandemie zusammen: «Mit der Wiederaufnahme der Reisetätigkeit nach der Pandemie haben auch die Reisen zugenommen und damit auch die Fälle von Dengue.»
Weltweit haben sich die registrierten Fälle von Denguefieber innerhalb von zehn Jahren verzehnfacht. Im Jahr 2023 wurden fünf Millionen Infektionen erfasst – ein Rekord. Experten gehen davon aus, dass die Zahlen weiter steigen werden.
Übertragen wird die Krankheit durch Mücken, hauptsächlich in Teilen Afrikas, in Lateinamerika sowie in Südost- und Südasien. Obwohl die Tigermücke mittlerweile auch auf der Alpennordseite vorkommt, betont das BAG: Alle Dengue-Infektionen in der Schweiz sind bisher auf Ansteckungen im Ausland zurückzuführen.
Zweitinfektion kann tödlich verlaufen
Eine Ansteckung mit dem Virus ist aber auch ohne Reise möglich. Dann nämlich, wenn jemand von einer Tigermücke gestochen wird, die zuvor einen infizierten Reiserückkehrer stach und so die Krankheit überträgt. Dies ist jedoch bisher sehr unwahrscheinlich.
Doch wie gefährlich ist das Virus? Eine erste Infektion mit Dengue führt zu Fieber und Gliederschmerzen, ist aber in der Regel nicht sehr gefährlich.
Trotzdem setzen Bund und Kantone alles daran, dass sich die Tropenkrankheit in der Schweiz nicht weiter ausbreitet. Denn bei einer Zweitinfektion besteht laut BAG ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf – dieser kann sogar tödlich sein. (gs)