Sie summen, sie stechen, sie nerven. Im Sommer sind sie ein Ärgernis beim gemütlichen Beisammensein am Abend oder eine Plage in der Nacht beim Schlafen. Gefährlich sind Mücken aber selten – es sei denn, sie übertragen das Dengue-Fieber.
Die Krankheit kommt vor allem in Mittel- und Südamerika, in Süd- und Südostasien sowie in Afrika vor. Durch die Globalisierung und den Klimawandel ist die Viruserkrankung aber weltweit auf dem Vormarsch. Die Symptome der Krankheit ähneln denen einer schweren Grippe. In schweren Fällen kann es auch zu inneren Blutungen und einem tödlichen Verlauf kommen. Kinder sind besonders gefährdet.
Das Virus wird durch den Stich einer infizierten Mücke der Gattung Aedes übertragen und verbreitet. Zu dieser Gattung gehört auch die Tigermücke, die seit einiger Zeit in Italien ansässig ist. Deshalb befürchten die Italiener gemäss «Corriere della Serra», dass die wärmeliebende Mückenart die Infektion zum Beispiel von zurückkehrenden Reisenden weiterträgt.
Lange Kleidung und Insektenschutzmittel
Die Angst kommt nicht von ungefähr. Allein aus Norditalien wurden drei Fälle von Dengue-Fieber gemeldet. Zwei Infizierte am Gardasee und einer in der Lombardei. Seit Jahresbeginn wurden in Italien laut «Il Giorno» bereits 50 Fälle der Tropenkrankheit registriert.
Italienische Gemeinden reagieren jetzt auf die Ausbreitung der Krankheit: In der Region Manerba del Garda am Gardasee mahnt der Bürgermeister zu besonderer Vorsicht. Einwohner sollen sich ausreichend schützen. Heisst: lange Kleidung und am besten ständig Insektenschutzmittel verwenden.
Medikamente können nur Symptome lindern
Ausserdem wird den Bewohnern rund um den Gardasee empfohlen, ihre Häuser mit Moskitonetzen auszustatten. Zudem sollten offene Wasserstellen vermieden werden. Dengue-Fieber ist nicht direkt behandelbar. Medikamente können nur die Symptome lindern.
Aber es gibt Hoffnung. Bei der Suche nach einem Gegenmittel gegen das Dengue-Fieber hat sich ein Wirkstoff in Tierversuchen als wirksam erwiesen. Ein sowohl an Affen als auch an Mäusen getesteter Wirkstoff habe «sehr ermutigende» Ergebnisse erzielt, sagte Marnix Van Loock, Wissenschaftlicher Direktor für neu auftretende Krankheitserreger beim Arzneimittelhersteller Janssen, der zum Pharmakonzern Johnson & Johnson gehört, Mitte März dieses Jahres. (gs/AFP)