Das bedeutet, dass sich die betroffene Person im Ausland ansteckte und dann in die Schweiz einreiste. Wie das BAG am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekanntgab, kam es bisher in der Schweiz selbst nie zu Ansteckungen mit diesem Virus.
Das Amt rechnet damit, dass ihm bei der wieder zunehmenden Reisetätigkeit wieder vermehrt Zika-Fälle gemeldet werden. Allerdings befänden sich die Zika-Übertragungen seit 2018 weltweit auf einem niedrigen Niveau. Seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2016 registrierte das BAG insgesamt 75 Zika-Fälle.
Zika wird über Stiche von Aedes-Stechmücken übertragen. Das Virus wurde erstmals vor etwa 70 Jahren in Rhesus-Affen im Zika-Wald in Uganda gefunden. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion unauffällig. Fieber, Kopfschmerzen und Hautrötungen können Symptome sein.
Schwere Folgen können unter anderem auftreten, wenn sich Frauen früh in der Schwangerschaft mit Zika infizieren. Bei den Säuglingen kann es dann zur sogenannten Mikrozephalie kommen, einer Hirn- und Schädelfehlbildung. Von 2015 an traten Tausende solcher Fehlbildungen in Brasilien auf, als es dort zu einer Zika-Epidemie kam.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief im Februar 2016 eine «Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» aus. Brasilien schickte Zehntausende Soldaten in den Kampf gegen die Mücken. Auch andere Länder der Region waren betroffen.
Französische Behörden meldeten im Oktober 2019, wohl erstmals hätten sich im südfranzösischen Departement Var zwei Menschen auf europäischem Boden mit dem Zika-Virus angesteckt. Die beiden betroffenen Personen hätten sich nicht auf Reisen infiziert. Trägerin des Virus sei wohl die Asiatische Tigermücke gewesen. Beide Personen genasen.
(SDA)