Es wird wieder gehustet: Viele Schweizer infizieren sich derzeit wieder mit Corona. Neuste Messungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) in regionalen Kläranlagen zeigen, dass die Viruslast im Abwasser höher ist als in der Sommer-Welle 2022.
Laut der interaktiven Karte sind vor allem die Regionen Luzern, Bülach ZH, Winterthur und Bremgarten AG betroffen. Dort liegt die relative Viruslast – die gemessene Viruslast im Vergleich zum gemessenen Höchstwert – zwischen 80 und 100 Prozent. Die genauen Infektionszahlen kann man jedoch nur schwer bestimmen. Die Dunkelziffer ist enorm hoch, denn kaum jemand lässt sich noch testen.
Corona noch nicht saisonal
Gegenüber der «Schweiz am Wochenende» gibt Huldrych Günthard, leitender Arzt an der Klinik für Infektionskrankheiten am Unispital Zürich, an, dass die Immunität in der Bevölkerung vielleicht doch noch nicht so gut sei, wie man das gerne hätte. Deshalb sei die Grundaktivität von SARS-CoV-2 noch zu hoch, das Virus werde nicht zu einer saisonalen Krankheit schrumpfen.
Und: «Es wird nur noch wenig geimpft. So hat es das Virus wieder einfacher», stellt der Virologe klar. Denn der Impfschutz nimmt aber mit der Zeit ab.
Keine Überlastung in Spitälern
Covid-Patienten müssen jedoch kaum mehr hospitalisiert werden. Zahlreiche Spitäler berichten, dass sie kein erhöhtes Aufkommen von Patienten feststellen, die sich mit Corona angesteckt haben.
Um vor neuen Wellen gewappnet zu sein, erfasst das BAG auch die verschiedenen Varianten des Virus. Aktuell dominiert die Omikron-Variante XBB. Sie führt zu Erkältungssymptomen, Fieber oder Husten. (ene)