Besser als mRNA-Vakzin?
Corona-Nasenimpfstoff erfolgreich getestet – an Hamstern

Berliner Forscherinnen und Forscher haben einen Nasenimpfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich an Hamstern getestet. Der Lebendimpfstoff hat in allen Parametern besser abgeschnitten als andere Vakzine. Die Übertragbarkeit des Virus wurde deutlich reduziert.
Publiziert: 03.04.2023 um 22:18 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2023 um 22:38 Uhr
Berliner Forscherinnen und Forscher haben einen Nasenimpfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich an Hamstern getestet. (Symbolbild)
Foto: Shutter Stock

Forscherinnen und Forscher aus Berlin haben einen Nasenimpfstoff gegen das Coronavirus erfolgreich an Tieren getestet. Nach einer zweimaligen Impfung habe sich das Virus nicht mehr vermehren können, teilte die Berliner Charité am Montag gemeinsam mit dem Max-Delbrück-Center und der Freien Universität (FU) Berlin mit.

Der neu entwickelte Lebendimpfstoff habe «in allen Parametern» besser abgeschnitten als die gespritzten Vergleichsimpfstoffe, darunter ein mRNA-Vakzin. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler testeten die Wirkung des abgeschwächten Lebendimpfstoffs laut der Mitteilung an Hamstern.

«Das Immungedächtnis wurde sehr gut angeregt, und die Schleimhäute waren aufgrund der hohen Antikörperkonzentration sehr gut geschützt», sagte Co-Autor Jakob Trimpert von der FU Berlin zu den Ergebnissen. Demnach könnte auch die Übertragbarkeit des Virus auf diese Weise deutlich reduziert werden.

Besonders als Booster geeignet

Ausschlaggebend für das bessere Abschneiden des abgeschwächten Lebendimpfstoffs im Vergleich zu den anderen Vakzinen könnte aus Sicht der Fachleute sein, dass der über die Nase verabreichte Impfstoff eine Immunität direkt dort aufbaut, wo das Virus eintritt. Zudem enthalte der Lebendimpfstoff alle Virusbestandteile und nicht nur das Spike-Protein, wie es bei mRNA-Impfstoffen der Fall ist.

Den besten Schutz vor dem Coronavirus erzielte den Forscherinnen und Forschern zufolge eine zweifache Impfung über die Nase, gefolgt von der Kombination aus einer gespritzten Injektion eines mRNA-Impfstoffs und dem anschliessend nasal verabreichten Lebendimpfstoff. Laut den Fachleuten könnte der Lebendimpfstoff daher besonders als Booster interessant sein. Zunächst stünden jedoch Sicherheitsprüfungen an. Es werde eine klinische Studie mit Menschen vorbereitet.

Abgeschwächte Lebendimpfstoffe werden unter anderem gegen Krankheiten wie Masern, Röteln und Windpocken eingesetzt. (SDA/nad)

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