So verteidigen die Bergbahnen das Corona-Gedränge
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Ansturm der Wintersportler
So verteidigen die Bergbahnen das Corona-Gedränge

Dicht gedrängt tummelten sich am Wochenende unzählige Wintersportler an den Bergbahnen im Kanton Wallis. Von Abstand keine Spur. Die Verantwortlichen sehen darin kein Problem.
Publiziert: 16.11.2020 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2020 um 21:29 Uhr
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Abstand halten, sieht anders aus. Wintersportler standen am Samstagmorgen dicht gedrängt in der Talstation in Zermatt VS.
Foto: Leserreporter

Am Wochenende zog es viele in die Berge. Kein Wunder: Die Bedingungen waren perfekt. Blauer Himmel, Sonnenschein. Der Ansturm war gross. Das zeigte sich zum Beispiel in Zermatt VS. Am Samstagmorgen herrschte bereits reges Gedränge. Bilder zeigten, wie dicht zusammengepfercht die Wintersportler auf die ersten Gondeln warteten. Abstand? Fehlanzeige! «Willkommen im Corona-Hotspot», kommentierte ein Leser vor Ort die Szene zu BLICK.

Die Bergbahn wehrt sich jetzt. Probleme mit dem Corona-Schutzkonzept gibt es nicht. «Am Samstag gab es am Morgen bei der Öffnung der Bahnen an der Talstation in Zermatt in der ersten halben Stunde wie üblich ein Gedränge», erklärte Mathias Imoberdorf, Mediensprecher der Zermatt Bergbahnen, am Montag auf Anfrage. Die Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Wintersportler dicht an dicht stehen, seien nur Momentaufnahmen.

Walliser Polizei musste kontrollieren

Im Tagesverlauf und am Sonntag haben sich laut Imoberdorf die Wintersportler in Zermatt aber sehr gut auf die Pisten und Anlagen verteilt. Da die Bahnmitarbeitenden mit der Überwachung der Anlagen beschäftigt gewesen seien, und zusätzlich die Einhaltung der Distanzregeln anmahnen mussten, hätten die Zermatt Bergbahnen die Gemeindepolizei um Unterstützung angefragt. Die Beamten mussten in der Folge am Samstag im Tagesverlauf und auch am Sonntag dafür sorgen, dass die geforderten Abstände eingehalten worden seien.

Und überhaupt sei der Anstehbereich bei der Talstation der Zermatter Bergbahnen relativ kurz, so Imoberdorf. Eine Verlängerung dieses Wartebereichs sei auch nicht möglich, weil die Wintersportler ansonsten auf der Strasse anstehen müssten. Schon am Samstag zog sich die Zermatt Bergbahnen aus der Affäre. Das Corona-Schutzkonzept mache nur Sinn, wenn sich die Gäste daran halten würden. «Letzten Endes muss das auch umgesetzt werden. Und da ist jeder Einzelne gefragt. Es geht um Eigenverantwortung», sagte Markus Hasler, Chef der Zermatt Bergbahnen, zu BLICK.

Zwei zusätzliche Mitarbeiter in Saas-Fee eingesetzt

In Saas-Fee sei es lediglich am späteren Samstagnachmittag zu einem Gedränge gekommen, als die Schneesportler zurück ins Dorf gefahren seien, stellte Simon Bumann, Chef der Saastal Bergbahnen, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest.

In Saas-Fee reagierte man nach den Erfahrungen vom Samstag ebenfalls. Am Sonntag seien im Bereich der Anstehschlangen für die Talrückfahrt «aus psychologischen Gründen» zwei zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt worden. Die Anstehschlangen seien aber baulich bereits am Samstag so organisiert gewesen, dass es zu keinem Gedränge gekommen sei.

Am vergangenen Wochenende sei der Andrang bei perfektem Wetter nicht besonders stark gewesen, hiess es sowohl in Saas-Fee als auch in Zermatt. Das Zermatter Skigebiet mit seinen Gletschern ist das ganze Jahr über offen. Offizieller Saisonstart ist am 5. Dezember. Auch Saas-Fee verfügt über ein Sommerskigebiet, das den ganzen Sommer und Herbst über in Betrieb ist. Seit 17. Oktober sind Pisten bis zu den Mittelstationen in Betrieb.

Ein kleiner Hinweise zur Maskenpflicht genügt

Keine Probleme gab es hingegen bisher mit der Maskenpflicht. Diese werde von 99,9 Prozent der Skitouristen eingehalten, heisst es sowohl in Zermatt als auch in Saas-Fee. Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass jemand vergessen seine Maske hochzuziehen, wenn er von der Piste auf eine Anlage komme, dann genüge in der Regel ein kleiner Hinweis eines Bahnmitarbeiters und das Problem sei geregelt, betonte Bumann.

Die Zermatt Bergbahnen halten sich nach eigenen Angaben an das Schutzkonzept von Seilbahnen Schweiz. Zusätzlich gibt es eine Maskenpflicht auf allen Anlagen und in allen Bereichen, wo man Anstehen muss.

Bei den Saastal Bergbahnen heisst es, man lehne sich an jenes des öffentlichen Verkehrs an. Obwohl man keine Kapazitätsbeschränkungen habe, verzichte man beispielsweise freiwillig darauf, die Kabinen zu füllen. Um grössere Gästeaufkommen sicher zu bewältigen, seien auch Zusatzkorridore mit Absperrgittern geschaffen worden. Und ausserdem dauere die längste Fahrzeit in einer gut gelüfteten Gondel acht Minuten. (SDA/jmh)

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