Die enttäuschendste Nachricht der Woche kam am Mittwoch: Die Sozialkommission des Ständerats vertagt die Beratung der Pensionskassenreform. Was sperrig klingt, ist für Frauen fatal. Heute erhält eine Frau im Alter rund ein Drittel weniger Rente als ein Mann. Weil sie schlechter bezahlt wird, vor allem aber: weil sie es ist, die zurücksteckt, sobald Kinder kommen. Frauen arbeiten viel öfter Teilzeit als Männer. Meist in Minipensen. Auch, weil bezahlbare Betreuungsangebote fehlen. Die Geschichte von Sonja Berger, zweifache Mutter, im SonntagsBlick Magazin zeigt das.
Sie legt auch offen: Bei vielen Frauen wandert über Jahre kein Rappen in die Pensionskasse (PK). Weil die Hürden so hoch sind: Wer weniger als 21’510 Franken im Jahr verdient, ist nicht in der PK versichert. Und verdient eine Frau im Teilzeitjob doch noch 50'000 Franken im Jahr, frisst der sogenannte Koordinationsabzug – 25'095 Franken – die Hälfte weg. Der Koordinationsbetrag ist der grosse Brocken, der von jedem Jahreslohn abgezogen wird:. Nur was danach übrig bleibt, fliesst in die PK.
All das sollte eine Reform beheben. Doch die Politik trödelt, lässt die Frauen im Stich. Was ihnen momentan übrig bleibt: sich mehr mit dem Thema Geld vertraut machen, vorsorgen. Und dann vielleicht beherzigen, was Gleichstellungsbeauftragte und Vorsorge-Forscherinnen raten: Arbeiten Sie – wenn möglich – nicht in einem Minipensum. Das geht nur, wenn die Partner mehr die Kinder betreuen.