Das Auto, das bei dem Unglück am Sonntag bei der Axenstrasse über die Leitplanke geschleudert wurde, liegt noch immer auf dem Grund des Vierwaldstättersees. Am Dienstagnachmittag gab die Kantonspolizei bekannt, den Wagen geortet zu haben. Es war keine leichte Aufgabe. Und genau deswegen kam ein ganz spezielles Boot zum Einsatz.
Dabei wirkt das Schiff der Kantonspolizei Zürich auf den ersten Blick unspektakulär. Es handelt sich nach Angaben der Kantonspolizei Zürich bei dem Kameraschiff (Kennzeichen ZH8) um einen Weidling, ein Flachboot also. Dasjenige der Zürcher Kantonspolizei ist 6,5 Meter lang und 2 Meter breit. Angetrieben wird es von einem Aussenbootmotor mit einer Leistung von 60 PS.
Einsatztiefe bis 300 Meter
Das Boot wird zur Suche von vermissten Personen oder Gegenständen in schiffbaren, stehenden Gewässern eingesetzt, wie die Kantonspolizei Zürich weiter mitteilt. Dazu sei allerdings eine ruhige Wasseroberfläche nötig. Das Boot kann Objekte in einer Tiefe von bis zu 300 Metern orten. Der Vierwaldstättersee ist maximal 214 Meter tief.
Einsatzbereit ist das Kameraschiff auf dem Zürichsee innerhalb von zwei bis drei Stunden. Muss es an einen anderen Ort gebracht werden, braucht es eine Vorlaufzeit von einem Tag.
Auf dem Boot aufgebaut ist eine Bildspeicherkamera mit einem 110-Grad-Objektiv. Das Kameragehäuse besteht aus 5 Millimeter dickem Stahl. Theoretisch könnte damit die Kamera in einer Tiefe von bis zu 400 Metern eingesetzt werden. Das geschieht über ein 200 oder 300 Meter langes Spezialkabel des Herstellers Huber + Suhner.
Hohe Erfolgsquote beim Einsatz
Ausserdem gehören drei «Birns Oceanographics»-Scheinwerfer à je 500 Watt zur Ausstattung sowie zwei Farbmonitore und ein Kabelaufzug. All das wird mit einem Dieselgenerator (6 Kilowatt) betrieben.
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Mit dem Kameraschiff der Kantonspolizei Zürich ist eine Suchgeschwindigkeit von bis zu einem Kilometer pro Stunde möglich. Die Grösse des Such- und Sichtfeldes ist allerdings immer abhängig von der Wassertrübung. Bis zu drei Personen können laut Angaben der Polizei zur Bedienung des Bootes eingesetzt werden. Die Erfolgsquote bei Suchaktionen mit dem Kameraschiff ist hoch. Sehr hoch. Konkret: 80 Prozent. Es war also nicht erstaunlich, dass das Spezial-Schiff gestern auch das Wrack im Vierwaldstättersee gefunden hat.