Am 9. Mai berät der Nationalrat wegen des Ukraine-Kriegs in einer Sondersession über Rüstung. Dabei soll es auch um eine Erhöhung der Armeeausgaben von 5 auf 7 Milliarden Franken gehen, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Der Zeitung liegen interne Dokumente vor. Sie sollen zeigen, wie die Schweiz aufrüsten will: Auf der Einkaufsliste von Verteidigungsministerin Viola Amherd (59) und dem Schweizer Militär stehen mehr Fahrzeuge, bessere Ausrüstung und neue Waffensysteme. Priorität räumt das Verteidigungsministerium der Artillerie ein, die stark modernisiert werden soll. Die Rede ist von verbesserter Treffsicherheit – punktgenau auf Distanzen von über 50 Kilometern und mehr.
Eine Milliarde Franken für Artillerie-Geschütze
Wie die Zeitung weiter schreibt, will die Schweiz in neue Artillerie-Geschütze investieren. «Die Panzerhaubitzen M-109, die die Armee ab den 1970er-Jahren beschafft hat, sollen ab 2030 durch ein neues Artilleriesystem ersetzt werden», heisst es in dem Bericht. Durch welches System sie genau ersetzt werden sollen, sei jedoch noch unbekannt. Kostenpunkt für die Haubitzen, die notwendigen Beobachtungssysteme, Ballistikcomputer, Feuerführungs- und Feuerleitungssysteme und Ausbildungssimulatoren: etwa eine Milliarde Franken.
Auch die mechanisierten Verbände sollen ausgebaut werden. Laut Insidern müsse die Armee über mindestens drei vollständig ausgerüstete Panzerverbände verfügen, schreibt der «Tagesanzeiger». Derzeit sind es nur zweieinhalb. Aktuell sei die Armee im Besitz von 134 Panzern des Typs Leopard II. Mindestens 34 weitere Leopard-Panzer sollen darum her. Wie zu lesen ist, hält es die Armeespitze für notwendig, auch bereits ausgemusterte Leopard-Kampfpanzer wieder flottzumachen.
Infanterie-Ausrüstung aufstocken
Mit den vergangenen Armeereformen wurde auch die Infanterie massiv abgebaut. Die Armee verfügt über 17 Infanteriebataillone mit je gut 1000 Armeeangehörigen. Bloss: Dafür reicht die Ausrüstung nicht aus. Laut den internen Dokumenten seien deshalb Investitionen für moderne Panzerabwehrwaffen, zusätzliche Fahrzeuge, Schutzwesten und mehr Munition vorgesehen, schreibt der «Tagesanzeiger» weiter.
Und auch bei den Mörsern soll aufgestockt werden. 2024 soll die Ruag 32 Stücke des mobilen Geschützes liefern. Die Mörser sollen zusammen mit der Munition und zusätzlichem Logistikmaterial mit 404 Millionen Franken zu Buche schlagen. (oco/uro)