Deutlich mehr radikalisierte Jugendliche als im Rest Europas
Schweizer Geheimdienstchef warnt vor Dschihadisten-Teenies

Der Schweizer Geheimdienstchef Christian Dussey fordert mehr Personal, um der wachsenden Zahl jugendlicher Dschihadisten und neuen Bedrohungen durch Spionage und Cyberattacken zu begegnen.
Publiziert: 22.08.2024 um 05:23 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2024 um 11:35 Uhr
«Das Personal ist müde»: Christian Dussey, Chef Nachrichtendienst des Bundes (NDB).
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Chef des Geheimdienstes in der Schweiz, Christian Dussey, hat vor einer wachsenden Zahl jugendlicher Dschihadisten gewarnt und mehr Personal für den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) gefordert.

Unser Land scheint dabei ein Brennpunkt für Dschihad-Teenies zu sein. «In der Schweiz haben wir überdurchschnittlich viele Fälle von radikalisierten Jugendlichen im Vergleich mit anderen europäischen Staaten», sagt Dussey.

Mitarbeiter ausgelaugt

In einem Interview mit Tamedia erklärte Dussey, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen der steigenden Arbeitslast ausgelaugt seinen. «Das Personal ist müde (...) Seit zweieinhalb Jahren herrscht Krieg in der Ukraine und seit Anfang des Jahres haben wir eine neue Dynamik der terroristischen Bedrohung», sagte er. Zudem habe sich die Fähigkeit verschlechtert, Bedrohungen für die Sicherheit der Schweiz und für ihre Bewohner zu erkennen und zu verhindern.

Der Geheimdienstchef erklärte auch, dass der von Russland geführte hybride Krieg die Schweiz etwa in Form von aggressiver russischer Spionage und Cyberattacken betreffe. Zudem gebe es hier nun deutlich mehr radikalisierte Jugendliche und Islamisten planten hierzulande sowie in ganz Europa vermehrt Anschläge.

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