Die Hinrichtungen von Protestierenden im Iran dauern an. Ebenso gehen die Solidarität-Demonstrationen in der Schweiz weiter. Zwischen 2000 und 3000 Menschen haben am Samstagnachmittag in Zürich für die Anliegen der Protestbewegung im Iran und gegen die Repressionspolitik der dortigen Regierung demonstriert. Die Protestierenden skandierten Parolen wie «Frau - Leben - Freiheit» und «Mullah muss weg». Kritik gab es auch am Kurs der offiziellen Schweiz.
Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Organisation «Free Iran Switzerland». Diese bekräftigte ihre Forderung nach einem Kurswechsel in der Iran-Politik der Schweiz. Namentlich verlangte sie vom Bundesrat die Übernahme der EU-Sanktionen gegen die Regierung in Teheran. Die Revolutionsgarde und Basidsch-Milizen sollen zudem als Terrororganisationen eingestuft werden.
Eine der Rednerinnen der Kundgebung ist FDP Nationalrätin Doris Fiala (65). «Ich möchte den Menschen aus dem Iran zeigen, dass mir ihr Schicksal nicht gleichgültig ist und dass sie nicht allein sind», sagte die Zürcher Politikerin im Vorfeld gegenüber dem «Tages Anzeiger». «Unsere Solidarität gilt den mutigen Frauen und Männern, die sich auflehnen gegen Diktatur und Folter», teilt auch die SP über Twitter mit.
Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem. Nach jüngsten Schätzungen der in den USA ansässigen Organisation Human Rights Activists News Agency sind bei den Protesten im Iran bereits mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. (lui/SDA)