Zu wenig wirksam
Darum ist Curevac gescheitert

Je nach Corona-Impfstoff ist pro Dosis mehr oder weniger Wirkstoff enthalten. Wieso gibt es diese Unterschiede? Und was hat der gescheiterte Impfstoff von Curevac falsch gemacht?
Publiziert: 26.06.2021 um 16:28 Uhr
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Je nach Impfstoff erhält man unterschiedlich viel Wirkstoff.
Foto: AFP

Team Pfizer/Biontech oder doch Team Moderna? Je nach Alter und Ort, wo man sich impfen lässt, kriegt man in der Schweiz eines der beiden Vakzine. Obwohl es sich bei beiden um mRNA-Impfstoffe handelt, kriegt man je nachdem mehr oder weniger Wirkstoff. Woran liegt das?

Wer sich mit Moderna impft, erhält 0,1 Milligramm Wirkstoff pro Dosis. Biontech/Pfizer-Geimpfte kriegen 0,03 Milligramm. Und doch sind beide Impfstoffe mit 94 respektive 95 Prozent fast gleich wirksam. Der gescheiterte Curevac-Impfstoff kommt mit 0,012 Milligramm hingegen nur auf 47 Prozent Wirksamkeit.

Design ist entscheidend

Das Ziel der mRNA-Impfung ist es, ein Boten-RNA in die Zelle zu schicken, das die Baupläne für ein Antigen enthält. Die Zelle stellt dann das entsprechende Antigen her. Das Immunsystem erkennt dieses und stellt daraufhin Antikörper her. Bei einer richtigen Infektion sind dann die Antikörper schon vorhanden.

Die Unterschiede liegen im Design der Impfstoff-Moleküle. Das ist auch entscheidend für die Wirksamkeit des Vakzins. Einerseits braucht man die Immunabwehr der Zelle selbst zu täuschen. Andererseits will man möglichst viele Antikörper produzieren lassen.

Curevac scheiterte

Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, haben die RNA-Bausteine von Moderna und Biontech/Pfizer zusätzliche chemische Anhängsel erhalten, um das Immunsystem zu überlisten. Curevac tüftelte lange am RNA-Baustein selbst herum. Das sollte den Impfstoff länger und bei weniger kühlen Temperaturen haltbar machen. Doch wie die erste Zwischenanalyse Curevacs zeigt, hat dafür die Wirksamkeit gelitten. (lui)


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