Klappern gehört zum Handwerk. Das weiss kaum jemand besser als Nicolo Paganini (54, SG), einst Chef der Olma-Messen in St. Gallen, heute Mitte-Nationalrat und Präsident des Schweizer Tourismusverbands.
Da der Schweizer Tourismus wegen der Corona-Pandemie arg in Nöten ist, will Paganini nun ein bisschen lauter klappern. Denn geht es so weiter, werden dieses und vielleicht sogar nächstes Jahr kaum ausländische Touristen in die Schweiz kommen. Für die Branche sind diese aber überlebenswichtig.
Federer setzt sich für Schweiz ein
Paganini war daher mehr als erfreut, zu hören, dass kein Geringerer als Roger Federer (39) – der bekannteste Schweizer auf dem Globus – weltweit für Ferien in unserem Land werben wird.
Den Coup hatte Schweiz Tourismus kürzlich publik gemacht. «Ich habe es immer gefühlt, jedes Mal, wenn ich auf den Platz trete, repräsentiere ich die Schweiz», so der Tennis-Maestro anlässlich der Verkündigung. «Immer, wenn mein Name genannt wird, steht eine Schweizer Flagge daneben. Darauf war ich sehr stolz, und das wird auch immer so bleiben.»
Ein Nationalfeiertag zum Geburtstag
Wie viel sich Schweiz Tourismus den Deal kosten lässt, ist nicht bekannt. In jedem Fall ist es ein Schnäppchen – denn die Kombination Matterhorn und Federer ist eigentlich unbezahlbar.
Das meint auch Paganini. Wie BLICK-Recherchen zeigen, will der umtriebige St. Galler in der Sondersession des Nationalrats im Mai einen dringlichen Vorstoss einreichen, mit dem Federer auf einmalige Art gedankt werden soll. Seine radikale Forderung: Zu Ehren von Federer soll der schweizerische Nationalfeiertag dieses Jahr vom 1. August auf den 8. August verschoben werden – dann nämlich wird Federer 40 Jahre alt.
Parteiübergreifende Unterstützung
Nationalräte aus allen Fraktionen (und Tourismusregionen) haben Paganinis Vorstoss unterschrieben, vom Bündner Jon Pult (36, SP) über die Tessinerin Greta Gysin (37, Grüne), die Waadtländer Ex-Regierungsrätin Jacqueline de Quattro (60, FDP) bis hin zu den Bernern Melanie Mettler (43, GLP) und Erich von Siebenthal (62, SVP).
Die Forderung dürfte zu reden geben – wird am 1. August doch seit genau 130 Jahren die Unterzeichnung des Bundesbriefs von 1291 gefeiert. Käme eine Verschiebung zu Ehren eines Sportlers – und zu Marketingzwecken – nicht einem patriotischen Frevel gleich?
Paganini findet: Nein. Federer stehe für viele Schweizer Werte. «Es gibt niemanden, der Präzision, Freundlichkeit und Bescheidenheit so in die Welt hinausträgt», sagt er zu BLICK. Auch de Quattro sagt: «Wir wollen ja nicht den Tennis-Champion feiern, sondern sein riesiges Engagement für unser Land.»
Federer sei wenigstens unbestritten
Historiker Pult hat noch eine andere Motivation, den Nationalfeiertag auf den 8. August zu verlegen: «Allemal ist es besser, als am 1. August zu feiern, der historisch nicht belegt ist. Auch der Bundesbrief ist ja zweifelhaft – unbestritten ist aber, dass Federer der beste Einzelsportler ist, den wir jemals hatten.»
Paganini ist sich klar darüber, dass der Vorstoss Diskussionen auslösen – und auf harsche Kritik stossen wird. Er sei aber überzeugt, dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung die Geste schätzen werde. «Seit mehr als 20 Jahren ist Roger Federer unser bester Botschafter. Er hat einen grossen Beitrag geleistet, dass die Welt heute Schweiz und Schweden unterscheiden kann. Es ist Zeit, ihm etwas zurückzugeben.»
Zudem handle es sich um eine einmalige Sache, gibt er zu bedenken. «Und die Gelegenheit ist auch einmalig», ergänzt Mettler. «Federer feierte dieses Jahr sein Comeback, wird 40 und hat sich bereit erklärt, unser Land noch mehr in der ganzen Welt vertreten.» (sf)
Den Nationalfeiertag verschieben zu Ehren von Roger Federer (39)? Mit dieser Geschichte haben sich BLICK und die beteiligten Politiker einen Scherz erlaubt. Mitte-Nationalrat Nicolo Paganini (54, SG) wird keinen Vorstoss einreichen, der die Verlegung vom 1. August auf den 8. August verlangt – wenn Federer 40 Jahre alt wird.
Dieser war übrigens ebenfalls in den April-Scherz eingeweiht. «Ich habe mich sehr gefreut über die Idee, bin aber froh, dass am Schweizer Nationalfeiertag nicht gerüttelt wird», so Federer. Er sei auch ohne Ehrentag gleich stolz darauf, Markenbotschafter von Schweiz Tourismus zu sein.
Ein wenig enttäuscht ist hingegen SP-Nationalrat Jon Pult (36, GR): «Eigentlich sollten wir jeden Tag, an dem Roger Federer ein Turnier gewinnt, frei bekommen und feiern.»
Den Nationalfeiertag verschieben zu Ehren von Roger Federer (39)? Mit dieser Geschichte haben sich BLICK und die beteiligten Politiker einen Scherz erlaubt. Mitte-Nationalrat Nicolo Paganini (54, SG) wird keinen Vorstoss einreichen, der die Verlegung vom 1. August auf den 8. August verlangt – wenn Federer 40 Jahre alt wird.
Dieser war übrigens ebenfalls in den April-Scherz eingeweiht. «Ich habe mich sehr gefreut über die Idee, bin aber froh, dass am Schweizer Nationalfeiertag nicht gerüttelt wird», so Federer. Er sei auch ohne Ehrentag gleich stolz darauf, Markenbotschafter von Schweiz Tourismus zu sein.
Ein wenig enttäuscht ist hingegen SP-Nationalrat Jon Pult (36, GR): «Eigentlich sollten wir jeden Tag, an dem Roger Federer ein Turnier gewinnt, frei bekommen und feiern.»