Flugshow, Berge, Emotionen. Mit diesem Motto wirbt das ZigAirMeet, die grösste Flugshow, die in diesem Jahr in der Schweiz stattfinden soll. Am 18. und 19. August sollen über dem Flugplatz Mollis GL Kampfjets wie der Eurofighter und die Rafale, historische Flugzeuge wie die Junkers F13 von 1919 und zahlreiche Kunstflugstaffeln kreisen. Neben der Patrouille Suisse hatten auch die berühmten Falcon-Fallschirmspringer der britischen Royal Air Force ihr Kommen angekündigt.
Doch auch neun Tage vor dem Event, der die Glarner Alpen «zum aviatischen Hotspot der Schweiz» machen soll, ist noch immer nicht klar, ob die diesjährige Ausgabe der ZigAirMeet stattfinden kann.
Noch immer fehlen Unterlagen
Was das zuständige Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) angeht, seien zwar sämtliche aviatischen Konzepte fristgerecht vorgelegt und auch bereits bewilligt worden, erklärt BAZL-Sprecher Christian Schubert.
Anders aber sieht es bei der Standortgemeinde Glarus Nord aus. «Es fehlen noch immer gewisse Unterlagen, die für eine Bewilligung notwendig sind. Diese müssen durch das OK eingereicht werden», bestätigt Gemeindepräsident Thomas Kistler (62) entsprechende Blick-Recherchen. Welche Unterlagen genau fehlen, will er nicht sagen. Dem Vernehmen nach würden noch Sicherheitsdokumente fehlen, auch das Parkkonzept sei unzureichend.
«In den nächsten Tagen bereinigt»
Auch die Organisatoren bleiben vage. «Es gibt einzelne Punkte, die mit der Gemeinde noch zu klären sind», sagt OK-Sprecher Walter Hodel. «Diese Details sollten aber in den nächsten paar Tagen bereinigt sein», gibt er sich zuversichtlich.
Der Grossanlass sei ja auch durchaus im Interesse von Kanton und Gemeinde. Immerhin dürfte damit eine Wertschöpfung von über einer Million Franken erwirtschaftet werden, an der Airshow von 2019 waren es rund 1,2 Millionen Franken.
Seit der letzten Flugshow von 2019 seien nochmals neue oder zusätzliche Auflagen hinzugekommen, die vor vier Jahren noch kein Thema gewesen seien. Aber auch das sei nicht aussergewöhnlich für ein Event mit rund 35'000 erwarteten Besuchern. «Wir sind uns sicher, dass diese Woche alles erledigt ist», sagt Hodel.
Die Zeit wird knapp
Auch Gemeindepräsident Kistler sagt, man stehe «stündlich» in Kontakt mit dem Organisationskomitee, «so, dass ein sicheres ZigAirMeet stattfinden kann und alle ruhig schlafen können», ergänzt der SP-Politiker.
Doch die Zeit ist knapp. Zwar gibt es keine gesetzliche Frist, bis wann die Bewilligung spätestens erteilt werden muss. «Aber alle Beteiligten sind sich einig: Der Vorabend wäre zu spät», so Kistler. Klar ist zudem: Werden nicht sämtliche Konzepte von der Gemeinde gutgeheissen, «ist auch das BAZL gezwungen, seine Bewilligungen wieder zurückzuziehen», sagt Sprecher Schubert.
Flugshows haben in Mollis Tradition. Seit 1996 finden auf dem ehemaligen Reduit-Flugplatz der Schweizer Luftwaffe immer wieder ähnliche Events statt.