Albert Rösti will Bundesrat werden
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Nachfolger von Ueli Maurer:Albert Rösti will Bundesrat werden

Wer gewinnt das Berner Bundesrats-Duell?
Nun muss Rösti vor allem seine SVP überzeugen

Der Kronfavorit tritt an: Albert Rösti möchte im Bundesrat der Nachfolger von Ueli Maurer werden. Damit hat sein Berner Kollege Werner Salzmann starke Konkurrenz erhalten.
Publiziert: 11.10.2022 um 00:09 Uhr
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Die Rücktrittsankündigung von SVP-Bundesrat Ueli Maurer hat in der eigenen Partei viele überrascht. Das Kandidatenkarussell dreht.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Die Katze ist aus dem Sack. «Ich traue mir das zu», erklärte SVP-Nationalrat Albert Rösti (55) am Montagmittag vor versammelter Medienschar. Der Berner Oberländer will für die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer (71) kandidieren – «mit grossem Respekt vor der Aufgabe und der Verantwortung». Damit besetzt der grosse Favorit gleich mal die Poleposition.

Politik sei für ihn eine Leidenschaft und nicht bloss eine Beschäftigung, erklärte Rösti. Er würde sich freuen, der Schweiz und der Bevölkerung dienen zu dürfen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen würden, damit die Errungenschaften der Schweiz bewahrt und Neues geschaffen werden könne.

Kampf unter Kollegen

So kommt es im Bundesratsrennen zum Berner Duell. Während mögliche andere Kandidaten abgesagt haben oder sich noch bedeckt halten, bewirbt sich neben Rösti bislang einzig Ständerat Werner Salzmann (59). Sie seien gute Kollegen, kommentierte Rösti. Das sei «ein sportlicher Wettbewerb».

Salzmann steht vor einer schwierigen Ausgangslage. Neben Rösti ist er klarer Aussenseiter. In dieser Rolle muss es ihm gelingen, statt des früheren SVP-Schweiz-Chefs aufs Zweier- oder Dreierticket zu kommen. Denn wenn Rösti erst einmal offizieller SVP-Kandidat ist, dürfte ihm die Wahl kaum mehr zu nehmen sein. Zu beliebt ist Rösti im Parlament. Er gilt als umgänglich, verlässlich und kompromissfähig.

Zwei Chancen und Hürden

Salzmann hat zwei Chancen: Am 20. Oktober entscheidet der 40-köpfige Vorstand der Berner SVP über die Wahlempfehlung an die nationale Findungskommission. Salzmann müsste hier eine Mehrheit hinter sich scharen, um alleiniger Kandidat zu werden.

Derzeit deutet aber vieles darauf hin, dass die Berner SVP beide Kandidaten nominiert. Es solle keinen internen Wettkampf geben, findet der Berner Nationalrat Andreas Aebi (63). So würde nicht unnötig Geschirr zerschlagen. Vieles hängt aber auch davon ab, ob noch weitere Kandidaten auftreten werden. Rösti rechnet damit.

Blochers Getreue

Bei der nationalen Findungskommission unter der Leitung des Ex-Fraktionschefs Caspar Baader (69) gilt es dann, die zweite Hürde zu nehmen. Hier könnte Salzmann die besseren Karten haben. Er politisiert strammer auf Christoph Blochers (81) Linie – und die Kommission besteht vor allem aus Blocher-Getreuen.

Salzmann dürfte dem SVP-Doyen genehmer sein als Rösti, den er nach den verlorenen Wahlen 2019 als Parteichef abgesägt hat. Rösti selbst will davon nichts wissen. Blocher habe ja signalisiert, dass er Salzmann und ihn für gute Kandidaten halten würde.

Auch Friedli hätte es schwer

Offen bleibt aber, ob die von der Zürcher SVP geprägte Findungskommission bereit ist, dem Parlament ein Ticket mit zwei Bernern zu unterbreiten. Und es ist oft zu hören, dass die SVP-Hardliner einen Bundesrat Rösti lieber verhindern wollen. Auch wird gefordert, diesmal eine Frau aufs Ticket zu hieven.

Im Fokus steht hier die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli (45). Die Lebensgefährtin des einstigen SVP-Schweiz-Präsidenten Toni Brunner (48) hat ihre Karten aber noch nicht auf den Tisch gelegt. Sie steckt in der Zwickmühle: In St. Gallen wird der Ständeratssitz von Paul Rechsteiner (70, SP) frei. Friedli muss sich rasch entscheiden, ob und für welche Vakanz sie sich bewerben will.

Doch auch für Friedli würde es schwer, an Rösti vorbeizukommen. Was aber, wenn der Favorit doch scheitert? Er habe ein «wunderbares Leben», betonte Rösti. Er sei in der glücklichen Lage, dass er nicht müsse, sondern wolle. Darum könne er es nehmen, wie es kommt. Rösti glaubt aber fest daran, dass es gelingt. «Ich will Bundesrat werden.»

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