Dem Kanton Bern geht langsam der Platz aus. Die Zahl der Schutzsuchenden aus der Ukraine und Asylsuchenden aus anderen Ländern nimmt laufend zu. Gleichzeitig verschärft sich auch die Wohnungsknappheit.
Darum rechnet der Kanton Bern damit, dass die Unterbringungsmöglichkeiten von Schutz- und Asylsuchenden allenfalls schon im September, spätestens aber im Oktober, ausgeschöpft sind.
Platz schaffen für Familien
Die kantonale Gesundheits-, Sozial und Integrationsdirektion (GSI) unter der Leitung von Pierre Alain Schnegg (60) hat darum entschieden, bereits Notunterkünfte vorzubereiten. Somit soll sichergestellt werden, dass Bern die zugewiesenen Personen weiterhin unterbringen kann, wie die GSI am Mittwoch mitteilte.
Die Behörde rechnet damit, dass die Vorbereitungsarbeiten rund einen Monat in Anspruch nehmen. Die neuen Notunterkünfte sollen anschliessend mit Einzelpersonen belegt werden, damit oberirdische Platzreserven für Familien frei gehalten werden können.
Allerdings gestalte sich die Suche nach oberirdischen Unterbringungsmöglichkeiten schwierig. Das GSI hält deshalb weiter Ausschau nach geeigneten Objekten ab einer Kapazität von rund 80 Personen.
Bern rechnet mit 1200 zusätzlichen Personen
Derzeit werden im Kanton Bern 42 Kollektivunterkünfte betrieben. Sechs für Schutzsuchende mit Status S, 22 Kollektivunterkünfte für reguläre Asylsuchende und 14 für unbegleitete Minderjährige.
Die neusten Zahlen zeigen: Momentan werden im Kanton Bern 7801 Schutzsuchende mit Status S, 6157 reguläre Asylsuchende und 507 unbegleitete Minderjährige betreut. Basierend auf den Prognosen des Staatssekretariats für Migration (SEM) für die kommenden Monate bereitet sich der Kanton Bern auf die Unterbringung von zusätzlich rund 1200 Personen vor. (oco)