Am 14. Juni steht er wieder an, der jährliche Frauenstreik. In der ganzen Schweiz legen Frauen ihre Arbeit nieder und gehen auf die Strasse, um für Gleichberechtigung zu protestieren.
Ungünstig ist das für die Universitäten, denn die lauten Demos fallen genau in die Prüfungsphase. Für viele Studierende der Uni Bern heisst das darum: Es gibt prüfungsfrei!
Zu viel Lärm
Wegen des möglichen Lärms durch die Demos sei eine ordentliche Durchführung der Prüfungen schwierig und könnte Rekurse von Studierenden verursachen. Zu diesem Schluss sind einzelne Fakultäten der Uni Bern gekommen. Deshalb sehen sie davon ab, die Studierenden am 14. Juni in den Prüfungssaal zu berufen.
So etwa die rechtswissenschaftliche Fakultät. Auch die philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät hat den Dozierenden empfohlen, am Frauenstreik keine Prüfungen zu planen.
Praktisch dürfte das für die politisch engagierten Studierenden sein, die am 14. Juni gerne mitmarschieren möchten. Für diese hat sich die Uni Bern schon im Jahr 2019 aktiv eingesetzt. Die Universitätsleitung habe empfohlen, zumindest ab 16 Uhr keine Prüfungen mehr durchzuführen, wie Nau schrieb. Die Studierenden sollten ohne Sanktionen streiken können. Damals hatten sich Hunderttausende Frauen versammelt.
Kein Problem an anderen Unis
Angehende Ärztinnen und Tierärzte müssen die Schulbank aber trotzdem drücken. Die medizinische und die veterinärmedizinische Fakultät der Uni Bern führen ihre Prüfungen am 14. Juni normal durch.
Auch an anderen Schweizer Unis kommen die Frauenstreiks den Prüfungen nicht in die Quere. Die Universität Luzern sieht keine Ausnahmen vor und geht davon aus, dass die Prüfungen ungestört ablaufen. Auch die Uni Zürich hat keine Weisung erteilt, an diesem Tag auf Prüfungen zu verzichten. Es sei nicht bekannt, dass es bisher zu Lärmbelastungen gekommen ist.