Der letzten Freitag war offenbar zu viel: Wie sich «Arena»-Moderator Sandro Brotz (52) an SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (43) abarbeitete, will sie sich die grösste Partei des Landes nicht gefallen lassen. In einem offenen Brief an die SRG-Leitung teilt die SVP mit, dass sie bis auf Weiteres nicht mehr an der wöchentlichen Polit-Diskussion teilnehmen wird.
Brotz hatte Aeschi in die Mangel genommen und ihm Rassismus vorgeworfen. Dies, nachdem Blick darüber berichtet hatte, dass Aeschi in der dringlichen Nationalratsdebatte zum Krieg in der Ukraine gegen Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten gehetzt hatte. «Es darf nicht sein, dass Nigerianer oder Iraker mit ukrainischen Pässen plötzlich 18-jährige Ukrainerinnen vergewaltigen! Das darf nicht zugelassen werden», hatte Aeschi gesagt.
Es hagelte schon Absagen
Brotz kündigte daraufhin an, diese Aussage in der Sendung nochmals zu thematisieren. In der Folge hatte die grüne Fraktionschefin Aline Trede (38) ihre «Arena»-Teilnahme abgesagt, da Aeschi dort nochmals eine Plattform geboten werde: «Man gibt ihm Raum, um nachzudoppeln.»
Statt eine ausgewogene Debatte zur Ukraine zu ermöglichen, habe sich Brotz als Richter gegenüber Thomas Aeschi aufgespielt. Das sei eine «grobe Entgleisung» gewesen, so die SVP in einem Communiqué.
SVP will Aussprache
Und es sei auch nicht die erste. Daher fordert die Partei zudem eine Aussprache mit der SRG-Leitung. Dabei soll erörtert werden, wie die «Arena» «wieder den gesetzlichen Auftrag der SRG erfüllen und neutral moderiert werden kann».
Denn der gesetzliche Auftrag der SRG sei, Inhalte sachgerecht und neutral darzustellen, deren Journalisten und Moderatoren sei es, eine Debatte zu ermöglichen und nicht, «sich zu Richtern aufzuschwingen oder als Aktivisten zu betätigen». Für einen öffentlich-rechtlichen Sender sei das Verhalten von Brotz «inakzeptabel».
SRF teilte in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit: «Wir nehmen die Mitteilung der SVP zur Kenntnis und werden den Kontakt mit der Partei suchen.» (sf)