Wegen Oster-Freiheiten
Zürcher Lehrer fordern Massentests

Die Feiertage und Schulferien erhöhen das Corona-Risiko, sind Zürcher Lehrerinnen und Lehrer überzeugt. Um nicht in den Fernunterricht wechseln zu müssen, solle breit in den Schulen getestet werden.
Publiziert: 02.04.2021 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 14:42 Uhr
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Die Feiertage und das schöne Wetter locken die Menschen nach draussen – und bringen sie näher zusammen. Wie hier in Bern auf der Kleinen Schanze.
Foto: Keystone

Ostern, Ferien und das schöne Wetter machen den Schweizern Lehrern Angst. Ihre Befürchtung: Die Kombination von Familientreffen, Freizeit und Sonnenschein führt nach den Feiertagen oder den anschliessenden Ferien zu einer Häufung von Corona-Infektionen bei Schülerinnen und Schülern.

«Wir befürchten, dass nach Ostern die Fallzahlen in den Schulen steigen», sagte Daniel Kachel, Präsident der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich, kürzlich gegenüber der NZZ. Auch die Frühlingsferien würden die Pandemie beeinflussen. «Ich bin besorgt, dass die Freiheiten in der Freizeit überhandnehmen.»

Mehrere Klassen in Quarantäne

Die Sorge ist nicht ganz unbegründet: Nach dem Ende der Sommerferien 2020 wurden vermehrt Ansteckungen in Schulen nachgewiesen. Und schon in den letzten Wochen haben sich Corona-Fälle an Zürcher Schulen gehäuft. Quarantäne und Massentests waren bereits in mehreren Schulen in Rüti, Winterthur, Kirchberg, Horgen, Feldmeilen und der Stadt Zürich nötig.

Zürcher Lehrerinnen und Lehrer drängen darum darauf, dass nach den Ferien präventive Massentests an Schulen durchgeführt werden. «Es muss breit und systematisch an Zürcher Schulen getestet werden», so Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands. Auch, weil es darum ginge, den Fernunterricht so gut wie möglich zu verhindern: «Aus pädagogischer Sicht sind offene Schulen für die Chancengerechtigkeit und den Lernerfolg zentral.»

Keine zusätzlichen Massnahmen geplant

Es sei erfreulich, so Hugi, dass nun auch in Zürich dafür Konzepte entwickelt würden – so können sich ab sofort auch Schulen zum wöchentlichen Testen anmelden. Allerdings müssen sie zuvor das Ok der Gemeinde einholen, wie der entsprechenden Kommunikation der kantonalen Gesundheitsdirektion zu entnehmen ist.

Wie Myriam Ziegler, Chefin des Volksschulamts, der NZZ sagte, seien keine zusätzlichen Massnahmen vor oder nach den Ostertagen geplant.

Hugi fordert CO2-Messgeräte

Wann eine Ausbruchstestung nötig wird, entscheidet der Kantonsärztliche oder der Schulärztliche Dienst: «Nicht die totale Zahl der Ansteckungen zählt, sondern deren Konstellation.» Es sei Aufgabe des Contact-Tracings, anhand der Angaben der Schule zu beurteilen, ob die Schule Ort der Ansteckung war und daher Massnahmen wie Massentests und Quarantäne notwendig sind.

Für Daniel Kachel hingegen ist klar: «Beim Testen sollte uns der Kanton Graubünden ein Vorbild sein.» Und Lehrerpräsident Hugi hält weitere Massnahmen für nötig. So sollten vom Kanton CO2-Messgeräte zur Überwachung der Raumluftqualität und FFP2-Masken für Lehrpersonen zur Verfügung gestellt werden.

«Mehr als überfällig»

Die Lehrer erhalten auch Unterstützung aus der Politik: Der Zürcher GLP-Nationalrat Martin Bäumle schrieb auf Twitter: «Endlich melden sich die Lehrer. Es ist mehr als überfällig, in Schulen regelmässig zu testen!» (sf)

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