Wegen Manipulations-Vorwürfen
Camille Lothe stellt «Weltwoche» in den Senkel

Camille Lothe, die Präsidentin der Jungen SVP Zürich, hat genug von Verschwörungstheorien um die Abstimmung übers Covid-Gesetz. Als solche in der Weltwoche von Parteifreund Roger Köppel kolportiert wurden, verfasste sie eine Richtigstellung.
Publiziert: 24.11.2021 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2021 um 20:05 Uhr
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Auf Skeptiker-Plattformen machen Verschwörungstheorien über eine Abstimmungsmanipulation die Runde.
Foto: Keystone

Die Gegner des Covid-Gesetzes wittern Abstimmungsbetrug: Bei der brieflichen Stimmabgabe würden die Nein-Zettel zum Gesetz aussortiert, heisst es in einschlägigen Kanälen. Was die Post umgehend dementierte und aufzeigte, dass es in der Schweiz gar nicht möglich ist, systematisch Abstimmungen zu manipulieren.

Auch die «Weltwoche» mischt bei diesen Verschwörungstheorien munter mit. In der letzten Ausgabe veröffentlichte die Zeitschrift von SVP-Nationalrat Roger Köppel (56) eine Kolumne, in der Werbung für eine Plattform gemacht wurde, die den Abstimmungsprozess begutachten solle. «Bisher konnten wir davon ausgehen, dass der Rechtsstaat in der Schweiz funktioniert. Als absurd und staatsfeindlich werden daher alle gegensätzlichen Vermutungen abgetan. Die Zeiten ändern sich», schrieb die Autorin dazu.

«Blödsinn!», ärgert sich Lothe

Nun kommt aus dem SVP-Lager massiver Widerstand gegen diese Darstellung. «Abstimmungsbetrug in der Schweiz? Blödsinn!», twitterte Camille Lothe (28), Präsidentin der Jungen SVP Zürich.

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Und verfasste eine «Richtigstellung» auf «Weltwoche daily». Denn der Vorwurf, mit dem Covid-Gesetz würde eine Abstimmung systematisch manipuliert werden, wiege schwer – doch Beweise dafür würde die Kolumnistin nicht vorlegen. «Beweise? Fehlanzeige!», schimpft Lothe.

Die Präsidentin des Zürcher SVP-Nachwuchses unterschlägt nicht, dass es in der Vergangenheit einzelne Manipulationsversuche gab – Einzelfälle, laut Lothe, aber keine «systematische Manipulation, die den Rechtsstaat gefährdet».

Lothes Vater kann nur lachen

Es gebe auch keine Briefträger, die Abstimmungs-Couverts durchleuchten und Nein-Stimmen entfernen würden, wie dies in Skeptiker-Kreisen behauptet werde. Als sie ihrem Vater, der seit 25 Jahren als Pöstler arbeite, von diesen «schauerhaften» Theorien erzählt habe, habe dieser nur gelacht: «Glaubst du, wir Pöstler haben keinen Berufsstolz? Das ist doch Blödsinn!»

Lothe hatte sich schon zuvor kritisch gegenüber Massnahmengegnern geäussert. So sagte sie den Freiheitstrychlern, die nach mehreren Corona-Todesfällen in einem Pflegeheim in Giswil OW eine Totenwache veranstalteten: «Schämt Euch!» (sf)

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