Fast alles hat der Bundesrat unternommen, um die Schweizer Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen. Ladengeschäfte und Restaurants waren wochenlang zu. Der öffentliche Verkehr wurde auf das Minimum reduziert. Grenzen blieben für den Privatverkehr geschlossen.
Die Bevölkerung sieht sich mit diversen Hygienemassnahmen konfrontiert: Wir müssen einen Abstand von zwei Meter einhalten, dürfen uns nicht die Hand geben, tragen notfalls eine Maske oder bleiben am besten nach wie vor zu Hause.
«Krankheitserreger, der an den Schuhen klebt»
Der Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann (53) aber reicht das nicht. Um sich noch besser vor dem Virus zu schützen, will sie nun auch «auf den Boden spucken» verbieten lassen. «Gegen das ‹Nass› beim Reden aus dem Mund, ist der Abstand oder der Mundschutz wichtig», sagt sie. Alle bisherigen Massnahmen würden aber nicht schützen vor einem «Krankheitserreger, der an den Schuhen klebt».
Nun will Estermann vom Bundesrat wissen, ob er sich «in Anbetracht der heutigen Lage» überlege, etwas gegen diese «Unsitte» zu unternehmen. Immerhin gebe es in «einigen zivilisierten Ländern» bereits ein Spuckverbot und ziemlich empfindliche Strafen bei Übertretungen. Dies soll nun auch der Bundesrat prüfen.
Schon heute vielerorts verboten
Schon heute ist Spucken in der Öffentlichkeit vielerorts in der Schweiz untersagt – und wird auch entsprechend gebüsst. In Uster ZH etwa kostet das 40 Franken, in Lausanne werden 100 Franken fällig, ebenso im Kanton Obwalden. Im Kanton Waadt müssen sogar 110 Franken berappt werden.
Und gerade auch wegen der Corona-Pandemie wurden die Regeln schon teilweise verschärft. So hat etwa die deutsche Bundesliga den Fussball-Profis das Spucken auf dem Platz verboten. Die Regel ist auch in der Schweiz schon diskutiert worden. Fifa-Chefmediziner Michel D'Hooghe (74) wünscht sich ein generelles Spuckverbot auch in der Post-Corona-Ära.