Aargauer Grossrat tritt zurück – Experte zweifelt an Krankheits-Ursache
«Die Impfung hat offenbar eine Lungen-Entzündung ausgelöst»

Der Aargauer SVP-Grossrat Martin Wernli tritt aus dem Kantonsparlament zurück. Grund sind gesundheitliche Probleme nach der Corona-Impfung. Impfgegner ist Wernli trotzdem nicht.
Publiziert: 18.01.2022 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 08:19 Uhr
«Ich musste Prioritäten setzen»: Martin Wernli, SVP-Grossrat aus dem Kanton Aargau und Inhaber einer Firma für Landmaschinen-Verkauf.
Foto: Screenshot SVP

Der SVP-Politiker Martin Wernli (52) tritt nach zehn Jahren aus dem Aargauer Kantonsparlament zurück. Dies gab Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener zu Beginn der Ratssitzung vom Dienstag bekannt. Sie verlas das Rücktrittsschreiben, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Grund für den Rückzug aus der Politik sind Komplikationen nach der ersten Corona-Impfung. Wernli hatte sich im Juli gegen Corona impfen lassen und hat seither mit Komplikationen zu kämpfen. Er sei deshalb bei Barbara Jakopp, der Leiterin der Impfzentren des Kantonsspital Aarau, in Behandlung.

«Ausschlag ist bis heute nicht weggegangen»

Wie Wernli auf Anfrage von Blick erklärt, wurde er mit dem Wirkstoff von Moderna gegen Corona geimpft. «Die Impfung hat bei mir offenbar eine beidseitige Lungenentzündung ausgelöst», sagt Wernli. «Später bekam ich ausserdem Nesselfieber. Das ist ein beissender Ausschlag. Der ist bis heute nicht weggegangen und wird eher noch schlimmer.» Das ständige Jucken sei eine psychische Belastung, sagt der Politiker.

«Ich musste schliesslich Prioritäten setzen und habe mich entschieden, mich auf mein Geschäft zu konzentrieren, bei dem ich rund 20 Mitarbeiter beschäftige», sagt Wernli. Der SVP-Mann ist im Verkauf von Landmaschinen tätig.

Zweifel an Kausalität

Aufgrund der Komplikationen verzichtete Wernli auf weitere Dosen der Corona-Impfung. Er sei kein Impfgegner, betont er. «Ich habe mich geimpft, weil ich das wollte.» Dann seien halt die besagten Probleme aufgetreten. «Ich hatte einfach Pech, dass es mich getroffen hat.»

Christoph Fux, Chef der Infektiologie am Kantonsspital Aarau (KSA), erklärt gegenüber TeleM1, dass es wie bei jedem Medikament auch bei der Corona-Impfung Nebenwirkungen geben kann. Die persönliche Krankheitsgeschichte von Wernli kennt Fux nicht, aber er hegt gewisse Zweifel an der Kausalität zwischen Impfung und Erkrankung. «Kein Impfstoff – weder jener der Grippe noch jener von Covid – kann selber eine Lungenentzündung machen», sagt Fux. Das Nesselfieber sei im Fall von Wernli zudem offenbar später als normalerweise und erst nach der Behandlung mit Antibiotika aufgetreten. (sf/noo)

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