Die SP Schweiz hat den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti (48) für ihre Wahlkampagne engagiert. Kurti soll im September an einer Podiumsdiskussion der SP in Zürich sprechen, wie CH Media berichtet.
Damit wolle die Partei «insbesondere Personen aus der kosovarischen Diaspora mit Schweizer Pass» ansprechen, wie sie mitteilte. Der Auftritt ist noch nicht definitiv. Co-Parteipräsident Cédric Wermuth (37) kennt Kurti seit Längerem, schon 2019 hatte er ihn bei einer Wahlveranstaltung an seiner Seite. Dass er die SP auch im Wahlkampf unterstützen wolle, kündigte Kurti schon dieses Jahr am WEF gegenüber Blick an. Kurtis Partei und die SP hatten eine Absichts- und Kooperationserklärung für 2023 bis 2025 unterzeichnet.
Sozialisten aus den Nachbarländern
Die SP hofft, für die Wahlen im Herbst besonders viele Secondos mobilisieren zu können. Neben Kurti hilft der Partei dieses Jahr auch Feleknas Uca (46). Die ehemalige Abgeordnete der prokurdischen, linken Partei HDP im türkischen Parlament nimmt Ende August gemeinsam mit Wermuth sowie SP-Nationalrat und Bundesratskandidat Mustafa Atici (53) an einer Podiumsdiskussion in Basel teil. Und auch die Chefin der italienischen sozialdemokratischen Partei Partito Democratico, Elly Schlein (38), wird von ihren Schweizer Genossen für einen Auftritt in der Schweiz erwartet.
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Bereits am Dienstag postete Wermuth ein gemeinsames Bild mit Andreas Babler (50), dem Parteivorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Österreichs.
Auch die GLP hat Secondos für sich als potenzielle Wählerinnen und Wähler erkannt. So hängt etwa das erste Wahlplakat der Zürcher Gemeinderätin und Nationalratskandidatin Sanija Ameti (31) in Pristina am Flughafen. Dieses ist auf Albanisch verfasst.
SVP findet es «völlig daneben»
In bürgerlichen Kreisen stiess die Ankündigung der ausländischen SP-Wahlhelfer auf Kritik. Als «völlig daneben» bewertet der Generalsekretär der SVP und Nationalrat Peter Keller (52) den geplanten Auftritt Kurtis bei den Schweizer Sozialdemokraten gegenüber CH Media. «Die Schweiz habe sich nicht in ausländische Wahlkampagnen einzumischen und das Ausland nicht in den schweizerischen Wahlkampf», so Keller. Da müsse man konsequent bleiben. (sie)