Auf dem Papier ist die Ausgangslage in Obwalden wenig spannend: Ständerat Erich Ettlin (61, Mitte) wurde bereits in stiller Wahl wiedergewählt – es hatte sich schlicht kein Gegenkandidat gefunden.
Auch im Nationalrat tritt Amtsinhaberin Monika Rüegger (55, SVP) nochmals an. Die Engelbergerin war vor vier Jahren als erste Frau aus Obwalden in den Nationalrat gewählt worden. Sie machte sich während Corona als Initiantin der «Beizen für Büezer» einen Namen.
Unbehagen an Parteipolitik
Allerdings gibt es auch Kritik, wie die Leserbriefspalten zeigen. Wenn Rüegger als Parteisoldatin Klimaschutz als «Klimaterrorismus» bezeichnet oder Einwanderer mit «alles, was kreucht und fleucht» umschreibt, führt das zu Unbehagen in einem Kanton, der nur zwei Sitze in Bern hat und an deren Vertreter die Anforderung gestellt wird, die ganze Bevölkerung zu vertreten.
Rüegger hat wohl auch darum Konkurrenz bekommen: Der Präsident der Obwaldner jungfreisinnigen Nico Fankhauser (26) macht ihr den Sitz streitig. Seine Chancen sind überschaubar. Doch wenn sich auch Mitte-links hinter Fankhauser stellt, ist es möglich. Das zeigte die Wahl von Mitte-Politiker Karl Vogler (67) im Jahr 2011.