Die Zürcherin Camille Lothe (25) gilt als Shootingstar der Jungen SVP – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Im Kampf gegen das verschärfte Waffengesetz greift sie jetzt selbst zur Waffe!
In ihrer jüngsten Youtube-Sendung «Uf dä Punkt» hantiert sie mit einem AR-15-Sturmgewehr und zwei Glock-Pistolen. In eine pinkfarbene, halbautomatische Glock 19 setzt sie verschiedene Magazine ein – mal mit 15, 17 und 22 Schuss – und erklärt den Zuschauern, weshalb die Waffen in den ersten beiden Fällen weiterhin erlaubt und im dritten Beispiel künftig verboten wären.
«Der Staat unterstellt mir damit als mündiger Bürgerin, dass ich nicht in der Lage bin, eine Waffe zu besitzen», kommt Lothe zum Schluss. Mit dem neuen Gesetz würden viele Waffenbesitzer kriminalisiert, so ihre Argumentation für ein Nein am 19. Mai.
Lothe hat schon selbst geschossen
Selber wäre Lothe aber nicht direkt betroffen: «Ich besitze keine eigene Schusswaffe», sagt sie zu BLICK. Die in der Sendung verwendeten Waffen hat sie von einem Händler – und ganz gesetzeskonform unter dessen Aufsicht – zur Verfügung gestellt erhalten.
Was jedoch nicht heissen will, dass sie nicht scharf schiesst! «Ich bin nicht ganz ein Waffenneuling und habe schon mehrmals selber geschossen», erzählt Lothe. So verbrachte sie in den USA ein Auslandssemester und war auf Schiessplätzen in Kalifornien und Nevada zu Gast. «In den USA habe ich etwa mit einer Glock, einer Maschinenpistole, einer Kalaschnikow sowie Gewehren aus dem Zweiten Weltkrieg geschossen.» Doch auch in der Schweiz habe sie schon halbautomatische Pistolen oder einen Revolver ausprobiert.
SVP-Zanetti findets «obszön»
Dass Lothe in ihrer Sendung mit Waffen hantiert, finden nicht alle Parteikollegen toll. «Was soll dieses Bild? Ich finde es obszön und der Ernsthaftigkeit der Debatte nicht angemessen», enerviert sich SVP-Nationalrat Claudio Zanetti (51) auf Twitter.
Lothe legt nach
Lothe nimmt Zanettis Kritik gelassen. «Einfach mit Schlagwörtern um sich zu schmeissen, das ist halt Claudio», sagt sie lachend. «Was daran obszön sein soll, weiss ich nicht, auf inhaltliche Kritik gehe ich aber jederzeit gerne ein.»
Die meisten Reaktionen seien jedenfalls positiv. Und mit über 3000 Aufrufen ist es auch das bisher erfolgreichste Video ihrer «Uf dä Punkt»-Sendungen. Deshalb plant Lothe für nächste Woche eine weitere Ausgabe zum Waffenrecht. Sie kündigt an: «Wir werden sicher noch eins drauflegen!»
Denn sie sorgt sich darum, dass sie künftig doch noch direkt betroffen sein könnte. Dann nämlich, wenn sie sich doch noch eine eigene Waffe zulegen möchte. «Nach einem Ja am 19. Mai wäre ich nicht mehr in der Lage, eine halbautomatische Pistole zu erwerben, da diese zu der Kategorie der verbotenen Waffen gehört und eine Ausnahmebewilligung bräuchte.»
Die Schweiz stimmt im Mai über zwei Vorlagen ab. BLICK erklärt, um was es genau geht.
- Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung
Die Grundlagen und kniffligsten Fragen verständlich erklärt
- Bundesbeschluss über die Genehmigung und die Umsetzung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Übernahme der Richtlinie zur Änderung der EU-Waffenrichtlinie
Das veränderte Waffenrecht in 12 Punkten erklärt.
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Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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