Während Bombenalarm
Finanzministerin Karin Keller-Sutter gewährte Beamten Asyl

Fünf Personen aus der Bundeskanzlei, die am Dienstag wegen der Evakuierung das Bundeshaus verlassen mussten, kamen vorübergehend im Finanzdepartement unter.
Publiziert: 17.02.2023 um 12:00 Uhr
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Entgegen der landläufigen Annahme ist Finanzministerin Karin Keller-Sutter noch immer für «Asyl» zuständig.
Foto: keystone-sda.ch

Am Dienstagnachmittag brach in Bundesbern plötzlich Hektik aus. Wegen eines Bombenalarms wurden das Bundeshaus und die umliegenden Gebäude evakuiert. Der Grund: Ein Mann in Kampfuniform wollte via Bundesterrasse ins Bundeshaus eindringen. Wie sich später herausstellte, hatte er zuvor mitten auf dem Bundesplatz ein Auto, einen Jaguar S-Type, abgestellt und den Warnblinker eingeschaltet.

In der Folge kam es zu einer ungeordneten Evakuierung. Die zweithöchste Schweizerin, Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (64), ging dabei sogar vergessen, weil es keinen Alarmton gab.

Vorübergehendes Obdach im Finanzdepartement

Mehr Glück hatten fünf Mitarbeitende der Bundeskanzlei, die ihre Büros im Bundeshaus West haben. Das musste ebenfalls evakuiert werden. Die Beamten erhielten «Asyl» im nahe gelegenen Bernerhof, dem Sitz des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD). Ausgerechnet im Departement von Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59) also, die sich als ehemalige Justizministerin in Asyl-Themen bestens auskennt.

Wie die Bundeskanzlei auf Anfrage von Blick mitteilt, handelt es sich bei den fünf Personen um Bundeskanzler Walter Thurnheer (59), den Vizekanzler Bereich Bundesrat, Viktor Rossi (54), sowie Mitarbeitende der Sektion Bundesratsgeschäfte der Bundeskanzlei.

Bis 20 Uhr geblieben

Sie mussten die Bundesratssitzung vom Mittwoch vorbereiten – und konnten das im EFD offensichtlich in aller Ruhe tun. Offenbar gefiel es ihnen im ehemaligen Nobelhotel so gut, dass sie auch gleich länger als nötig geblieben sind.

«Ab ca. 19 Uhr hätten sie wieder an ihre angestammten Arbeitsplätze zurückkehren können, die letzten blieben jedoch bis zum Abschluss des Mitberichtsverfahrens um 20 Uhr im Bernerhof», teilte die Bundeskanzlei mit. (sf/oco)

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