Vorwürfe gegen RTS
TV-Star Rochebin soll Mitarbeitende belästigt haben

Sexuelle Übergriffe und verbale Belästigungen: Ehemalige Mitarbeitende werfen dem bekannten TV-Moderator Darius Rochebin schweres Fehlverhalten vor, das RTS gedeckt haben soll.
Publiziert: 31.10.2020 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2021 um 23:16 Uhr
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Starjournalist Darius Rochebin: Ehemalige Mitarbeitende werfen ihm sexuelle Belästigung vor.
Foto: keystone-sda.ch

Er war Star-Moderator beim Westschweizer Fernsehen RTS: Darius Rochebin (53). In der Romandie ist der Journalist, der inzwischen zu einem französischen News-Sender gewechselt hat, eines der bekanntesten Gesichter überhaupt. Doch nun erheben ehemalige Mitarbeitende schwere Vorwürfe.

So soll Rochebin Angestellte verbal und physisch belästigt haben – und das über Jahre, wie die Westschweizer Zeitung «Le Temps» berichtet. Sowohl Männer wie auch Frauen berichten von unangebrachten Fragen und unerwünschten Kussversuchen. Arbeitgeber RTS soll sowohl Rochebin wie auch andere Mitarbeiter, die sich unangemessen verhalten haben sollen, gedeckt haben.

Darius Rochebin selbst bestreitet die Vorwürfe und verteidigt sich via Anwalt. Er sei nie Gegenstand einer Anzeige gewesen, betont er. Es gilt die Unschuldsvermutung. Rochebin war jahrelang das Aushängeschild von RTS. Im Sommer 2020 ist er zu einem französischen Privatsender gewechselt.

Wandernde Hände und schmutzige SMS

Laut «Le Temps» ist Rochebin längst nicht der einzige Mitarbeiter bei RTS, der sich unangemessen verhalten hat. Von einem Vorgesetzten mit «wandernden Händen» ist da die Rede, ein anderer soll Angestellte gemobbt und mit «suggestiven SMS» belästigt haben.

«Solange es keinen öffentlichen Skandal gibt, werden die Probleme totgeschwiegen», zitiert die Zeitung einen RTS-Mitarbeiter, der sich anonym äussert. Denn verschiedene Betroffene hätten das Fehlverhalten ihrer Vorgesetzten gemeldet – ohne Erfolg. «Es gibt generell keine Prävention gegen sexuelle Belästigung bei RTS», so eine ehemalige, sich ebenfalls anonym äusserte Mitarbeiterin.

RTS will Vorwürfe prüfen

RTS hat indessen auf seiner Webseite eine Stellungnahme veröffentlicht und geht darin auch auf den Fall Rochebin ein. «Sollten sich die Zeugenaussagen über das Verhalten von Darius Rochebin bestätigen, bringt RTS seine Bestürzung zum Ausdruck und verurteilt nachdrücklich jeglichen Verstoss oder Fehlverhalten.»

Den Vorwurf, zu nachlässig bei Fällen von sexueller Belästigung zu sein, weist der Sender entschieden zurück. Man werde nun alle Vorwürfe prüfen und die internen Prozesse überprüfen. (gbl)


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