Zuerst müsse der Leistungsauftrag der SRG definiert werden, erst dann könne über die Höhe der dafür notwendigen Gebühren diskutiert werden, sagte SVP-Nationalrat und Aktionspräsident Manfred Bühler am Montag an einer Medienkonferenz in Zürich.
Dass der Bundesrat die bestehende SRG-Konzession einfach um vier Jahre verlängert habe und diese erst nach der Abstimmung über die Volksinitiative «200 Franken sind genug!» überarbeiten wolle, sei der falsche Weg.
Auftrag der SRG soll geschärft werden
Mitte-Nationalrat Philipp Kutter unterstrich die Bedeutung unabhängiger privater Medien. Damit diese aber konkurrenzfähig seien, müsse der Auftrag der SRG klar geschärft werden. Er verstehe nicht, warum die SRG um jeden Preis Champions-League-Rechte erwerben müsse, wenn auch private Anbieter bereitgestanden hätten.
Die Debatte über die Rolle der SRG müsse offen geführt werden, ergänzte SVP-Nationalrat Gregor Rutz. So könnte beispielsweise auch geprüft werden, ob nicht das Online-Werbeverbot der SRG fallen müsse. So könnte dem Abfluss von Werbegeldern an Google und Co. Einhalt geboten werden. Die SRG müsste aber verpflichtet werden, einen Teil dieser Einnahmen an private Medienhäuser zweckgebunden für Agenturdienste oder Nutzungsforschung abzugeben, forderte Rutz.
Umfassende Debatte steht aus
Bereits bei der Billag-Abstimmung vor acht Jahren sei dem Parlament eine Debatte über den Service public versprochen worden, sagte FDP-Nationalrat Peter Schilliger. «Auf eine umfassende Debatte warten wir bis heute.» Diese müsse nun nachgeholt werden.
Das Parlament wird noch in diesem Jahr über die Halbierungs-Initiative diskutieren. Der Bundesrat lehnt sie ab, will aber bis 2029 in zwei Schritten die Mediengebühr von 335 auf 300 Franken senken.