Der Bund hat Milliarden von Franken aufgeworfen, um die Corona-Krise und ihre Folgen zu meistern. Auch im Parlament gab es zahlreiche Vorstösse – zum Beispiel für Feriengutscheine von 200 Franken pro Person, um den einheimischen Tourismus zu fördern.
Zuwenig, findet ein Bürgerkomitee – und startet eine Volksinitiative für Helikoptergeld. Das hat nichts mit Fliegen zu tun, sondern mit der Ausschüttungsart.
7500 Franken soll jede Person mit Schweizer Bürgerrecht erhalten. Und zwar nicht vom Bund, sondern von der Schweizerischen Nationalbank. Unter dem Strich geht es um rund 53 Milliarden Franken, die innerhalb eines Jahres an die über 7 Millionen Bürger überwiesen werden müssten – und dies steuerfrei. So sieht es der Initiativtext vor, der am Dienstag im Bundesblatt veröffentlicht wurde.
Bürgerkomitee aus St. Gallen
Hinter dem Volksbegehren steckt der Verein Helikoptergeld-Initiative, präsidiert von Luca Volar (36) aus Widnau SG. Sechs der sieben Initianten stammen aus dem Dorf. Volar ist CVP-Politiker. Als Hobbys nennt er Familie und Freunde, Politik, Sport, Reisen, Dokus.
«Helikoptergeld wäre ein ideales Mittel, um den Franken wieder billiger zu machen», schreiben die Initianten auf ihrer Homepage in ihrem Argumentarium. «Jede Schweizer Bürgerin und jeder Schweizer Bürger würde gleich und direkt profitieren.» Hauptziel der Initiative sei die Stützung der hiesigen Volkswirtschaft. Was auffällt: Corona ist dabei kein Thema.
Das Initiativkomitee bezeichnet sich als parteiunabhängig. Grössere Organisationen stehen derzeit nicht dahinter. Bis am 20. April 2022 haben die Initianten nun Zeit, 100'000 gültige Unterschriften zu sammeln. Das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden.
Trump-Regierung zahlte Amis 1200 Dollar
Die Idee eines Corona-Zustupfs ist nicht neu. Nebst diversen asiatischen Ländern ist vor allem die USA bekannt, die bereits im Mai 1200 Dollar ans Volk ausgezahlt hat – auch BLICK-USA-Korrespondent Nicola Imfeld war damals unter den glücklichen Empfängern, der von Trump einen Check erhielt. Allerdings ist anzumerken, dass in den USA das soziale Auffangnetz viel loser geknüpft ist, als in der Schweiz.