Volksinitiative fordert
Alle Zürcher Heime sollen Sterbehilfe zulassen

Sterbehilfe soll in allen Alters- und Pflegeheimen im Kanton Zürich bald möglich sein. Das fordert eine kantonale Volksinitiative.
Publiziert: 09.06.2023 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 11:43 Uhr
Eine kantonale Volksinitiative in Zürich fordert Sterbehilfe in Alters- und Pflegeheimen.
Foto: Keystone

Alle Alters- und Pflegeheime im Kanton Zürich sollen Sterbehilfe in ihren Räumlichkeiten zulassen müssen, auch private. Dies fordert eine neue kantonale Volksinitiative, die unter anderem von den Sterbehilfeorganisationen Exit und Dignitas unterstützt wird. Im Kantonsrat ist die Forderung zuletzt ganz knapp gescheitert.

Auch private Alters- und Pflegeheime im Kanton Zürich sollen künftig dazu verpflichtet werden, Freitodbegleitungen zuzulassen. Wie das Initiativkomitee «Selbstbestimmung am Lebensende auch in Alters- und Pflegeheimen» am Freitag mitteilte, hat es eine kantonale Volksinitiative dazu lanciert.

Die Initiative soll laut Mitteilung einen «per Zufallsmehr» im vergangenen Oktober getroffenen Entscheid des Kantonsrats korrigieren. Mit 81 zu 80 Stimmen entschied das Parlament damals, eine entsprechende Verpflichtung für alle Alters- und Pflegeheime wieder zu streichen.

Heute gilt: Private dürfen Sterbehilfe ablehnen

Die Gegnerinnen und Gegner einer weitergehenden Regelung argumentierten unter anderem mit den Interessen der Betreiber von privaten Heimen. Sollte die Trägerschaft eines Heims beispielsweise aus religiösen Gründen Sterbehilfe ablehnen, solle sie nicht dazu gezwungen werden, diese in ihrem Heim zu ermöglichen.

Aktuell gilt, dass lediglich Heime, die von einer Gemeinde betrieben werden, Freitodbegleitungen ermöglichen müssen. Private Heime oder Auftragsnehmer von Gemeinden dürfen dies ablehnen.

6000 Unterschriften in einem halben Jahr

Bewohnerinnen und Bewohner dieser Heime, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchten, müssen dies also ausserhalb des Heims tun. Die Initiative soll sicherstellen, dass Menschen, die selbstbestimmt sterben wollen, ihr Zuhause dazu nicht mehr verlassen müssen.

Das Volksbegehren wurde am Freitag im Amtsblatt publiziert und befindet sich im Status der Vorprüfung. Für das Zustandekommen einer Volksinitiative werden in Zürich 6000 Unterschriften innert sechs Monaten benötigt. Danach werden sich Regierungsrat und Kantonsrat damit befassen. Am Schluss entscheiden die Stimmberechtigten. (SDA)

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