Neue Corona-Fälle in Kaserne Bière und in Aarau
Armee streicht Rekruten den Urlaub

In Bière VD und in Aarau macht das Coronavirus die Runde, Dutzende Rekruten sind in Quarantäne. Um zu verhindern, dass sie die Infektion weitertragen, streicht die Armee den Wochenendurlaub.
Publiziert: 27.08.2020 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 14:47 Uhr
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Armeechef Thomas Süssli und Verteidigungsministerin Viola Amherd sehen sich mit der Corona-Pandemie konfrontiert.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Die Armee streicht ihren Rekruten den Urlaub! In Bière VD und in Aarau müssen sie bis auf Weiteres in der Kaserne bleiben. Grund ist das Coronavirus. Es macht auf dem Waffenplatz in Bière VD die Runde: Insgesamt zehn Armeeangehörige wurden positiv auf Covid-19 getestet, fast zwei Dutzend waren in Quarantäne. Und auch in Aarau hat Corona zugeschlagen: Wegen vier Corona-Fällen in der Militärmusik-RS sind dort 56 weitere Rekruten in Quarantäne. Gestrichen ist das freie Wochenende, aber auch alle anderen persönlichen Urlaube, sagt Armeesprecher Stefan Hofer. Nur in Härtefällen könne der zuständige Kommandant Ausnahmen bewilligen.

Rekruten haben Angst

Bei BLICK meldet sich ein Armeeangehöriger aus der betroffenen Kaserne in Bière. Er kritisiert das Corona-Management der Armee. «Die Rekruten haben Angst, dass die Armee mit ihrer Gesundheit spielt», sagt Daniel K.* Das Hauptproblem sieht er darin, dass alle Quarantäne-Fälle am gleichen Ort einquartiert werden. Darunter solche, die mit dem ersten Corona-Fall näher in Kontakt waren. Aber auch solche, die nicht genau wüssten, weshalb sie in die Quarantäne geschickt worden seien. «Es ist gut möglich, dass sich einige der Infizierten in der Quarantäne selbst angesteckt haben», vermutet der Mann. Denn es werden immer wieder neue Quarantäne-Fälle am gleichen Ort einquartiert.

So wird erzählt, dass es eine ständige Mischung von Neuzugängen mit solchen gebe, die nach fünf Tagen bereits ein erstes Mal negativ getestet worden sind. Das birgt Risiken, wenn es unter den Neuzugängen Covid-Fälle hat. Es brauche eine zusätzliche Unterteilung. Der Armeeangehörige weiss auch von einem Fall, bei welchem ein Rekrut mit Symptomen auf die Krankenstation verlegt wurde, zu den übrigen Covid-Fällen. «Er wurde aber negativ getestet und wieder in Quarantäne geschickt. Was, wenn er sich im Krankenzimmer infiziert hat?» Nach zehn Tagen dürfen die betroffenen Rekruten die Quarantäne jeweils verlassen.

Strenge Regeln in der Quarantäne

«Die Gesundheit der Angehörigen der Armee hat oberste Priorität», sagt Sprecher Stefan Hofer. Infizierte würden umgehend isoliert, und deren Kontakte in Quarantäne geschickt. Positive Tests in der Quarantäne seien auf die vorherigen Kontakte mit dem ursprünglich Erkrankten zurückzuführen. Denn die Quarantäne werde «striktesten Hygiene- und Social-Distancing-Massnahmen durchgeführt und durch die zuständigen Instanzen kontrolliert», betont er. Die korrekte Einhaltung der Schutzmassnahmen verhindere, dass sich Rekruten erst in Quarantäne ansteckten. Erkrankte würden isoliert.

Dies verhindere eine Übertragung von Rekrut zu Rekrut. Routinemässig werde jeweils am fünften Quarantäne-Tag ein Test durchgeführt.

* Name geändert

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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