Die Armee hat vorgesorgt: In einem 13-seitigen Schutzkonzept listet sie feinsäuberlich auf, worauf im Kampf gegen das Coronavirus alles zu achten ist. Vom regelmässigen Händewaschen über Distanzregeln bis hin zum obligatorischen Maskentragen.
Trotzdem bleibt die Truppe vom unsichtbaren Feind nicht verschont. Das Coronavirus machte jüngst in der Kaserne in Bière VD die Runde. Das bestätigt Armeesprecher Stefan Hofer gegenüber BLICK.
Neun Corona-Fälle in Bière
Demnach wurde am 18. August ein Rekrut der Artillerie- und Aufklärungs-Rekrutenschule in Bière «mit leichten Krankheitszeichen aufgrund einer positiven Testung auf Sars-Cov-2 in Isolation gebracht», so Hofer. «21 Rekruten wurden wegen engem Kontakt zu diesem Fall unter Quarantäne gestellt.»
Daraufhin wurden auch diese 21 Rekruten am fünften Tag der Quarantäne auf das Virus getestet. «Daraus ergaben sich heute neun positive Fälle, welche bereits in eine Isolation überführt wurden», so Hofer. Und er fügt an: «Unser Contact-Tracing hat ergeben, dass sich der erste Fall höchstwahrscheinlich im zivilen Umfeld angesteckt hat.»
Aktuell 18 Personen armeeweit in Isolation
Doch die Fälle in Bière sind derzeit nicht die einzigen: «Aktuell befinden sich armeeweit insgesamt 18 bestätigte Infizierte in Isolation», so Hofer. «Zurzeit befinden sich 89 Angehörige der Armee in Quarantäne.» Diese Fälle verteilten sich auf neun Formationen.
Hofer betont, dass die Armee die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit betreffend Hygiene- und Verhaltensmassnahmen in Schutzkonzepten strikte umsetze. «Die Entwicklung der Fallzahlen in der Schweizer Bevölkerung sowie in der Armee wird eng monitorisiert», sagt er. Die Armee setze beim Auftreten von Fällen die notwendigen Massnahmen wie Quarantäne, Isolation und Contact-Tracing zur Unterbrechung der Infektionsketten sofort um.
89 Corona-Fälle seit Sommer
In der Armee würden alle zu einer länger als fünf Tage dauernden Dienstleistung Einrückenden, alle sich in Quarantäne befindlichen und alle im Verlauf erkrankten Armeeangehörigen getestet. «Wir werten unsere Daten wochenweise aus», so Hofer.
Seit Beginn der Sommer-Rekrutenschulen Ende Juni wurden bis letzte Woche insgesamt 17'531 Abstrichtests durchgeführt. «Bis heute sind insgesamt 89 Testresultate positiv ausgefallen», sagt Hofer. Allein zu Beginn der Sommer-RS seien 38 Fälle registriert worden.
Weiter erklärt der Armeesprecher: «Basierend auf unseren Abklärungen im Rahmen des Kontaktmanagements gehen wir davon aus, dass bisher praktisch alle Ansteckungen im zivilen Umfeld erfolgten.»