Verlängerung zweier Pisten
Politik schiebt Flughafen-Ausbau auf die lange Bank

In Zürich sollen zwei Pisten des Flughafens ausgebaut werden. Das erhöhe die Sicherheit, argumentieren die Befürworter. Die Gegner befürchten jedoch, dass mit dem Ausbau die Kapazitäten des Airports erhöht werden.
Publiziert: 01.09.2023 um 01:20 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2023 um 07:25 Uhr
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Die Piste 28, links, sowie der Piste 32, oben, des Flughafens Zürich vom September 2019. Die beiden Pisten am Flughafen Zürich sollen verlängert werden.
Foto: keystone-sda.ch

Beim Flughafen Zürich wird derzeit um den Ausbau zweier Pisten gerungen. Die Piste 32 soll um 280 Meter auf 3300 Meter erweitert werden. Dadurch verlängert sich nicht nur der Bremsweg für die Flugzeuge. Auf der verlängerten Piste können so laut Angaben des Flughafens auch die schweren Langstreckenflugzeuge starten. Sie müssen nicht mehr auf die Piste 34 ausweichen, wobei sie die Hauptlandepiste 28 kreuzen. Die Sicherheit würde mit der Verlängerung somit erhöht.

Auch die Piste 28 soll um 400 Meter auf 2900 Meter wachsen. Die Gefahr, dass ein Flugzeug bei der Landung über die Piste hinausschiesst, soll dadurch gemindert werden. Auch soll so die Sicherheit erhöht werden.

Pünktlicher am Abend

Zudem argumentiert der Flughafen, dass mit den Verlängerungen auch am Abend und auch bei anspruchsvolleren Wetterbedingungen auf Piste 28 gelandet werden kann. Die wetterbedingte Verfügbarkeit des Ostkonzepts werde erhöht. Der Flugbetrieb soll so gerade abends pünktlicher sein und der Lärm solle zurückgehen.

Am Montag hat der Zürcher Kantonsrat diesen Pistenverlängerungen knapp zugestimmt. FDP, SVP, Mitte und EVP unterstützten den Pistenausbau. Grüne, GLP, SP und AL stimmten dagegen.

Wie die Grünen kurz nach dem Entscheid auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) meldeten, ist das Referendum gegen den Ausbau-Entscheid bereits mit Unterschriften von SP, AL und Grünen eingereicht. Somit muss nun noch in einer Volksabstimmung über die Pistenverlängerung befunden werden.

Ausbau des Flugverkehrs?

Ökoparteien und Linke befürchten, dass mit dem Ausbau der Pisten der Flughafen Zürich seine Kapazitäten erhöhen werde, was Ausbau-Befürworter und der Flughafen jedoch verneinen.

Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (65, FDP) betonte Anfang Woche erneut, dass durch den Ausbau nicht mehr Flugzeuge starten und landen werden in Zürich. Vielmehr bringe der Abbau von Verspätungen der Bevölkerung mehr Ruhe in der Nacht. Walker Späh warnte davor, aus dem wichtigen internationalen Drehkreuz Zürich einen «Provinzflughafen» zu machen. (pt)

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