Verkehrte Polit-Dynastie
Mutter Geissbühler könnte Tochter im Nationalrat ablösen

Polit-Dynastien sind keine Seltenheit. Doch in Bern bahnt sich ein Sonderfall an. Auf SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler könnte ihre Mutter folgen.
Publiziert: 17.01.2023 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2023 um 16:41 Uhr
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Sabine Geissbühler-Strupler (l.) versucht ihr Polit-Comeback und will für die SVP in den Nationalrat.
Foto: Keystone

Bei manchen Familien ist die Politik einfach Teil der DNA. Meist treten dabei die Kinder in die Fussstapfen der Eltern. Doch das Gegenteil könnte jetzt in Bern passieren.

Von der Berner SVP wurde die ehemalige Grossrätin Sabine Geissbühler-Strupler (72) für den Nationalrat nominiert. Ihre Tochter, SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (46), vertritt aktuell den Kanton Bern in der grossen Kammer.

Mutter beerbt Tochter

Doch sie wird wegen einer Amtszeitbeschränkung bei den nächsten Wahlen nicht mehr antreten. Somit könnte die Mutter bei ihrem Polit-Comeback die eigene Tochter beerben. Ein Sonderfall in der Schweiz.

Dass politische Ämter in der Familie bleiben, ist keine Seltenheit. Doch mehrheitlich folgen die Kinder auf die Eltern. So zog etwa Christoph Blochers (82) Tochter Magdalena Martullo (53) zwölf Jahre nach dem Ende seiner politischen Karriere auch für die SVP in den Nationalrat ein.

Erben nicht ungewöhnlich

Der Aargauer SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner (40) folgte ebenfalls auf seinen Vater Ulrich Giezendanner (69). Und wie bereits sein Vater vor ihm, hat auch er nun ein Auge auf den Ständeratssitz geworfen. Bei Grünen-Nationalrat Kilian Baumann (42) waren sogar beide Eltern auf der nationalen Polit-Bühne aktiv – die Mutter, Stephanie Baumann (71), für die SP, der Vater Ruedi Baumann (75) wie der Sohn für die Grünen.

Aus dem Kanton Bern wären Geissbühlers nicht die einzige Polit-Dynastie im Parlament. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (41) setzte die Familientradition fort und folgte seinem Vater FDP-Nationalrat Kurt Wasserfallen (1947-2006) ins Bundeshaus.

Laut der «Berner Zeitung» war Geissbühler-Strupler eine der auffälligsten Figuren während ihrer Zeit im Grossen Rat. Wohl auch deshalb war ihre Nomination als Nationalratskandidatin nicht unumstritten. Mit 176 Stimmen holte sie rund 60 Stimmen weniger, als die anderen Nominierten. (tom)


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