Beim Bund zu arbeiten, ist lukrativ. Bundesbeamte verdienen bis zu 17’000 Franken mehr, als sie in der Privatwirtschaft für die gleiche Arbeit erhalten würden. Dies zeigt eine neue Studie von Wirtschaftsprofessor Christoph Schaltegger (53). Die «SonntagsZeitung» machte sie publik.
Im Schnitt verdienen Bundesangestellte für vergleichbare Berufe demnach 10’000 Franken mehr als Arbeitskräfte in der Privatwirtschaft. So kann ein Jurist, der als Rechtsberater arbeitet, beim Bund nach zwölf Jahren auf rund 159’000 Franken Lohn kommen, in der Privatwirtschaft wären es demnach 115’000 Franken.
Am deutlichsten ist der Unterschied laut der Studie bei Teilzeitarbeitenden. Während die Privatwirtschaft dort den höheren Aufwand für Koordination und Flexibilität auf die Arbeitnehmenden abwälzt, übernimmt der Bund die Kosten. Die Differenz: 17’600 Franken mehr Lohn beim Bund.
«Muss unbedingt korrigiert werden»
FDP-Präsident Thierry Burkart (49) findet das stossend. Mit den hohen Löhnen nehme der Bund der Privatwirtschaft Arbeitskräfte weg und verschärfe den Personalmangel. Er kann sich vorstellen, neue Mitarbeitende beim Bund zu tieferen Löhnen einzustellen, wie er gegenüber der «SonntagsZeitung» sagt. Auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (46) findet : «Das muss unbedingt korrigiert werden.»
Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (65) dagegen sieht Mängel in der Studie. Insgesamt seien die Löhne nicht höher beim Bund, ausser in den tiefen Lohnklassen. Das sieht sie als Erfolg der Gewerkschaften an. Dagegen verdienten Chefbeamte weniger als in vergleichbaren Positionen in der Privatwirtschaft. Das Eidgenössische Personalamt hält Schalteggers Studie für nicht aussagekräftig genug.