Korruption im Panzer-Geschäft
Verfahren gegen Ex-Ruag-Mitarbeiter in Deutschland

Die Staatsanwaltschaft im deutschen Verden führt ein Verfahren gegen einen ehemaligen Ruag-Mitarbeiter. Es geht um Korruption im Panzer-Business.
Publiziert: 23.08.2023 um 18:40 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 18:44 Uhr
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In Deutschland führt die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen einen ehemaligen Ruag-Mitarbeiter.
Foto: Keystone

Der Rüstungskonzern Ruag kommt nicht aus den Negativschlagzeilen raus. Erst sorgte CEO Brigitte Beck mit umstrittenen Aussagen zu Waffenlieferungen an die Ukraine für Aufsehen. Anfang August musste sie gehen.

Gleichzeitig hatte der Konzern im Ausland für rote Köpfe gesorgt, weil er an einem Panzer-Deal mit der deutschen Rheinmetall festhielt, obwohl das Nein des Bundesrats absehbar war.

Am Montag kam aus, dass möglicherweise gar nicht alle der 96 eingelagerten Panzer auch tatsächlich der Ruag gehören. Die Stahlkolosse waren 2016 von einer mittlerweile aufgelösten Abteilung gekauft worden. Und es gebe «einen potenziellen Eigentumsanspruch» eines deutschen Unternehmens an 25 Kampfpanzern. Verteidigungsministerin Viola Amherd (61) hat daraufhin angekündigt, eine «umfassende externe Untersuchung» in Auftrag zu geben.

Deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt

Nun machte CH Media publik, dass es in der Vergangenheit «zu Unstimmigkeiten bei Geschäftsaktivitäten im Zusammenhang mit den genannten Panzern» gekommen sei. Die Recherchen der Zeitung zeigen, dass die Staatsanwaltschaft Verden im deutschen Bundesland Niedersachsen gegen einen ehemaligen Ruag-Mitarbeiter ermittelt.

Das Verfahren wird laut CH Media von der Stelle für Korruptionsbekämpfung geführt. Die Zeitung berichtet zudem, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft Deutschland in diesem Fall Rechtshilfe geleistet hat und ein ergänzendes Gesuch derzeit noch hängig sei.

Die Staatsanwaltschaft Verden bestätigt CH Media, dass sie gegen fünf deutsche Staatsangehörige «wegen des Verdachts der Untreue, der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr» ermittle. Gegenstand der Ermittlungen seien Unregelmässigkeiten im Zusammenhang mit dem Handel mit Ersatzteilen für militärisches Gerät.

Ruag prüft ebenfalls eine Zivilklage

Allerdings äussert sie sich nicht zur mutmasslichen Deliktsumme und zu Geschädigten. Gemäss Recherchen von CH Media prüfe die Ruag zudem eine eigene Zivilklage gegen den ehemaligen Mitarbeiter.

Ruag selbst äussert sich aufgrund des laufenden Verfahrens, und weil die Unschuldsvermutung gelte, nicht zum Fall. Beim Rüstungskonzern bestätigt man lediglich: «Wir von der Ruag haben Kenntnis vom Verfahren und wir unterstützen es operativ.» (oco)


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