Vater von GLP-Galladé (46) erschoss sich mit Armeewaffe
Mit Tochter Amélie (14) für verschärftes Waffenrecht

Sie brauchte Personenschutz, weil sie die Schweizer Waffentradition hart kritisierte. Auch jetzt kämpft Chantal Galladé (46) wieder – und liebäugelt mit einer Volksinitiative, um Waffen aus Privathaushalten zu verbannen.
Publiziert: 22.03.2019 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 10:24 Uhr
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Chantal Galladé mit Tochter Amélie (14): Die Tochter kam der Mutter zuvor ...
Foto: Thomas Meier

Sie kämpfen gemeinsam für ein verschärftes Waffenrecht: Neo-GLP-Politikerin Chantal Galladé (46) und Tochter Amélie (14). Und dies mit einem sehr persönlichen Hintergrund: Denn die einstige SP-Nationalrätin Galladé verlor ihren Vater, als sie 11-jährig war. Er erschoss sich mit einer Armeewaffe.

Nun plädieren Galladé und Tochter Amélie für ein Ja am 19. Mai bei der Abstimmung über die Übernahme der EU-Waffenrechtrichtlinie. Dann wären die Sturmgewehre 90 und 57 nur noch mit einer Ausnahmebewilligungen erlaubt.

Galladé: «Gerade bei Tötungsdelikten in der Familie sind es oft unbescholtene Bürger, die in einer Kurzschlusshandlung zur Waffe greifen und sich selbst oder andere töten. Einfach weil die Waffe im Haus ist. Durch das neue Waffenrecht gäbe es weniger Waffen zu Hause.»

Und Amélie betont: «Ich habe nie den Sinn darin gesehen, eine Waffe zu Hause zu haben. Um einen Einbrecher zu verjagen? Sicher nicht.»

Galladé widmete bereits ihr politisches Leben dem Kampf gegen die Schweizer Schiesstradition. Trotz aller Konsequenzen: Im Interview mit der «Schweizer Illustrierten» berichtet sie, mit welchen Konsequenzen sie deswegen leben musste.

Tochter Amélie war vor Mami Galladé bei der GLP

«Zeitweise waren die Drohungen gegen mich und meine Familie so massiv, dass ich Personenschutz brauchte», so die Winterthurerin. Und ihre 14-jährige Tochter erinnert sich: «Als wir an eine Kinopremiere gingen, musste ich den Männern sagen, wann ich aufs WC wollte.»

Galladé liebäugelt mit Anti-Waffen-Volksinitiative

Die Tochter der einstigen Jungpolitikerin Galladé ist selbst schon politisch aktiv – bei den Grünliberalen! Sie beeinflusste damit auch ihre Mutter. Denn Galladé betont im Interview mit der «Schweizer Illustrierten»: «Amélie ist mir zuvorgekommen!»

Waffenfreunde aufgepasst: Obwohl Chantal Galladé die nationale Bühne verlassen hat und als Schulpflegepräsidentin in Winterthur auf lokaler Ebene politisiert: Die profilierte Sicherheitspolitikerin will sich erneut mit der Waffenlobby anlegen.

Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, erneut politisch aktiv zu werden, kündigt sie an: «Ja, ich denke darüber nach, künftig nochmals eine Volksinitiative zu lancieren. Ziel müsste sein, Schusswaffen aus Privathaushalten zu verbannen. Sie gehören da nicht hin. Die Zeit ist reif.» (vfc)

Eidgenössische Abstimmungen am 19. Mai 2019

Die Schweiz stimmt im Mai über zwei Vorlagen ab. BLICK erklärt, um was es genau geht.

  • Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung
    Die Grundlagen und kniffligsten Fragen verständlich erklärt
  • Bundesbeschluss über die Genehmigung und die Umsetzung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Übernahme der Richtlinie zur Änderung der EU-Waffenrichtlinie
    Das veränderte Waffenrecht in 12 Punkten erklärt.

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Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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