Mit Platz für 1000 Menschen ist in der Stadt die grösste Asylunterkunft dieser Art entstanden. Auf dem Berner Viererfeld im Norden der Stadt kommen Geflüchtete aus der Ukraine in einem Container-Dorf unter. Nächste Woche ziehen die ersten 100 Menschen ein. Bei noch tiefer Belegung soll der Betrieb langsam anlaufen.
Es gibt es keine Erfahrungen in der Schweiz mit einer Asylunterkunft in der Form und der Grössenordnung, betonten Vertreter von Stadt und Kanton vor den Medien. Die Abläufe müssten erprobt und laufend verbessert werden, damit der Betrieb auch bei voller Belegung funktionieren werde.
Umstrittenes Mega-Camp
Im Vorfeld gab es wegen der Siedlung Kritik von Experten, da dieses humanitäre Mindeststandards nicht einhalte. Stadt und Kanton hatten diese wiederum zurückgewiesen.
Künftig sollen 1000 Menschen auf dem Viererfeld unterkommen. Sie sollen ein selbständiges Leben führen und Verantwortung für die Unterkunft und ihre Tagesstruktur übernehmen. Die Bewohner werden in den Betrieb eingebunden, pflegen und reinigen die Unterkunft, kochen selbst und kaufen dafür ein. Unterstützt werden sie von der Heilsarmee.
Mehr Geflüchtete im Herbst erwartet
Der Bund hat dem Kanton Bern bisher rund 7000 Flüchtlinge aus der Ukraine zugewiesen. Die grosse Mehrheit lebt bei Gastfamilien oder in eigenen Wohnungen. Gut 1000 Menschen befinden sich in Kollektivunterkünften. Im Herbst könnten die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge wieder ansteigen. Deshalb richtet der Kanton Bern zurzeit mehr als 60 Kollektivunterkünfte ein, darunter die Siedlung auf dem Berner Viererfeld.
Fertiggestellt ist im Viererfeld bislang der erste Wohntrakt, bestehend aus zwei überdachten Containerreihen. Die Siedlung kann nach Bedarf erweitert werden. Zwei weitere Module werden in den Wochen danach gebaut und nochmals zwei Module in Reserve gehalten.
Auch Basel setzt auf Container
Neben Bern soll auch künftig in Basel ein Containerdorf entstehen. Geplant ist, dieses bis zum ersten Quartal 2023 zu erstellen, teilte der Kanton Basel-Stadt mit. Neben Wohnmodulen für maximal 140 Personen wird die geplante Anlage auf dem Erlenmatt-Areal im Norden Basels auch einen temporären Schulbau enthalten.
Bisher sind in Basel-Stadt rund 1600 aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Basel-Stadt angekommen. Neben der auf dem Erlenmattareal geplanten Siedlung laufen gemäss Communiqué Abklärungen für weitere Siedlungsstandorte. (SDA/gbl)
