Man dürfe den Menschen nicht alles auf dem Silbertablett servieren, findet FDP-Nationalrätin Christa Markwalder (46). Im «Sonntalk» von Tele Züri regte die Bernerin an, dass die Corona-Impfung ab einem bestimmten Stichtag – beispielsweise ab Anfang Dezember – kostenpflichtig wird.
«Was nichts kostet, ist offensichtlich nichts Wert», so Markwalder. Sie glaubt, dass sich die Impfquote durch kostenpflichtige Piks erhöhen liesse. «Wir haben gesehen, was es für einen Effekt hatte, als man angekündigt hat, dass die Covid-Tests kostenpflichtig werden – da gab es plötzlich einen Schub bei den Impfwilligen.»
Allerdings hielt dieser Schub nicht lange an. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, hat die Anzahl Erstimpfungen seit der Einführung der Testkostenpflicht letzte Woche sogar abgenommen.
Kritik aus der eigenen Partei
In der Politik stösst Markwalders Vorschlag denn auch auf Kritik. SVP-Nationalrat Alfred Heer (60) meinte in der Sendung, es sei kontraproduktiv, wenn man die nicht Geimpften noch mehr unter Druck setze. «Man muss die Leute überzeugen und wenn man das nicht schafft, nützt auch alles Geld nichts.»
Selbst parteiintern kommt die Idee ebenfalls schlecht an. Markwalders freisinniger Kollege Damian Müller (36) sagt: «Wir befinden uns in einem Gesundheitsnotstand, aus dem die Impfung einen Ausweg bietet. Das müssen wir betonen, statt die Impfkosten ins Zentrum zu stellen.» Der Vorschlag sei zwar gut gemeint, aber kontraproduktiv. (til)