«Die derzeitige Durchimpfungsrate für Masern in der Schweiz sollte eine grössere Epidemie verhindern», erklärt BAG-Mediensprecher Daniel Dauwalder vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). In der Schweiz betrage die Durchimpfungsrate bei Kleinkindern gegen die Masern 94 Prozent.
In den ersten fünf Wochen des laufenden Jahres wurden in der Schweiz zwölf Masern-Fälle registriert, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bulletin des BAG hervorging. In derselben Periode des vergangenen Jahres waren es lediglich vier Fälle gewesen, im gesamten Jahr 2023 wurden 40 Ansteckungen verzeichnet.
Zahlen steigen wieder an
Schon seit 2023 sei in vielen Fällen, auch in der Schweiz, wieder ein Anstieg der Masern-Fälle zu sehen, erklärt Dauwalder. Zuvor hätten die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auch die Ausbreitung der Masern in Europa und der Schweiz stark reduziert.
Im Jahr 2021 war in der Schweiz kein einziger Masern-Fall registriert worden. Die 40 Fälle im vergangenen Jahr entsprächen einem Niveau, wie es auch in den Jahren vor der Corona-Pandemie zu sehen gewesen sei, so der BAG-Sprecher. Dabei habe es sich häufig um sporadische Fälle gehandelt, in denen sich jemand im Ausland angesteckt habe – oder um kleinere Ausbrüche, nachdem der Erreger in die Schweiz eingeschleppt worden sei.
In den zwölf Fällen seit Anfang dieses Jahres ist den Angaben zufolge auch ein Ausbruch auf dem Campus der Hotelfachschule Lausanne mit berücksichtigt. Die Waadtländer Behörden hatten am 2. Februar angeordnet, die Schule bis kommenden Sonntag zu schliessen. Dies, nachdem seit Mitte Januar sechs Studierende an Masern erkrankt waren und etwa 20 weitere Studierende Symptome aufgewiesen hatten.
In den vergangenen Wochen hatten Masern-Ausbrüche in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem einer in Köln. In Österreich gab es laut dem Österreichischen Rundfunk (ORF) seit Jahresbeginn 55 bestätigte Masern-Fälle in sechs Bundesländern. Dies, nachdem 2023 186 Fälle gemeldet worden waren. Die Durchimpfungsrate bei Kleinkindern liegt gemäss der ORF-Radiosendung «Ö1-Morgenjournal» zwischen 80 und 90 Prozent und damit tiefer als in der Schweiz. (SDA)