Nun ändern Schweizer Spitäler ihre Strategie. Sie führen jetzt auch ausserhalb der Corona-Pandemie breitflächig eine Maskenpflicht ein. Der Grund: Viele Menschen leiden derzeit an Atemwegserkrankungen.
Zwar geht die Corona-Welle in der Schweiz langsam zurück, aber die Grippewelle hat begonnen. Influenzaviren werden derzeit häufiger im Schweizer Abwasser nachgewiesen als Sars-CoV-2.
Paradigmenwechsel in der Gesundheitslandschaft
Als Reaktion darauf haben Schweizer Krankenhäuser, darunter die Universitätsspitäler Basel und Zürich eine Maskenpflicht eingeführt, die auch für Personen ohne Erkältungs- oder Grippesymptome gilt. Diese markiere einen Paradigmenwechsel in der Schweizer Gesundheitslandschaft, heisst es in einem Bericht der Zeitungen von CH Media.
«Bis zur Corona-Pandemie gab es das unseres Wissens noch nie», lässt sich Simon Ming vom Bundesamt für Gesundheit im Bericht zitieren.
Diese Massnahme soll nicht nur die Patienten untereinander schützen, sondern auch das Gesundheitspersonal vor Ausfällen durch Corona oder Grippe bewahren. Die Entscheidung über die Maskenpflicht liegt in der Zuständigkeit der einzelnen Kantone. So gibt es im Kantonsspital St. Gallen etwa bisher keine allgemeine Maskenpflicht.
Schweiz noch nicht in einer Notlage
Im Gegensatz zu anderen Ländern befindet sich die Schweiz aktuell nicht in einer Notlage. In Spanien beispielsweise bringt die aktuelle Grippewelle die Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen. Operationen müssen bereits verschoben werden, um genügend Betten für Grippe- und Covid-Patienten bereitzustellen. Gesundheitsministerin Mónica García (50) hat eine allgemeine Maskenpflicht in allen Krankenhäusern des Landes wiedereingeführt.
Eine landesweite Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr wird laut CH Media allerdings derzeit nicht als wahrscheinlich erachtet. Es sei denn, es tauche ein besonders gefährliches Virus auf, das auch das hiesige Gesundheitssystem bedroht. (oco)