Darum gehts
- Bundesrat will höhere Berufsbildung sichtbarer machen mit neuen Titelzusätzen
- Neue Titel: «Professional Bachelor» und «Professional Master» für Tertiärstufe-Abschlüsse
- Massnahmenpaket umfasst geschütztes Bezeichnungsrecht und Englisch als zusätzliche Prüfungssprache
Schluss mit Titel-Tiefstapelei: Jetzt sollen auch Berufsleute klingen wie Uni-Absolventen – zumindest ein bisschen! Der Bundesrat will die höhere Berufsbildung sichtbarer machen und hat dem Parlament ein entsprechendes Massnahmenpaket überwiesen.
Ein Herzstück der Reform: die neuen Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master», die das gesellschaftliche Ansehen von Abschlüssen auf Tertiärstufe stärken sollen.
Klar ist: Mit solchen Titeln dürfte die Berufsbildung zumindest auf dem Papier vergleichbarer mit Ausbildungen an Hochschulen werden. Ebenso dürften die Abschlüsse mit international verständlichen Titeln besser positioniert werden.
In den Amtssprachen dürfen die Titelzusätze laut Bundesrat nur in Kombination mit den geschützten Abschlusstiteln verwendet werden. In der englischen Übersetzung hingegen sind sie als Teil des vereinfachten Titels erlaubt.
Praktische Weiterbildung für Berufsleute
Die höhere Berufsbildung ist die praktische Weiterbildung nach einer Lehre und gehört zur Tertiärstufe des Bildungssystems. Sie bereitet auf spezialisierte Fach- oder Führungsaufgaben vor – etwa mit einem Abschluss an einer höheren Fachschule oder einer eidgenössischen Prüfung.
Das Massnahmenpaket umfasst zudem unter anderem ein geschütztes Bezeichnungsrecht für höhere Fachschulen, Englisch als zusätzliche Prüfungssprache sowie eine Flexibilisierung der Nachdiplomstudien. Die Vorschläge wurden laut Bundesrat in der Vernehmlassung mehrheitlich begrüsst. Beschlossen ist noch nichts, jetzt ist das Parlament am Zug.