Seit drei Tagen sind beim Bund sechs Instagram-Beamte im Einsatz. Sie kümmern sich um den Social-Media-Auftritt des Bundesrats. Das Ziel: Den jüngeren Bürgerinnen und Bürger die Arbeit der Regierung näher bringen.
Kaum haben sie ihre Arbeit begonnen, kritisieren einige Parlamentarierinnen und Parlamentarier die Arbeit der Social-Media-Verantwortlichen im Dienst des Bundesrats.
So stellte SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (38) den Screenshot eines Posts der Insta-Beamten auf Twitter, versehen mit dem Kommentar: «Für diesen Post und äussert wichtige Frage braucht es zehn Stellen! Ich kann nur den Kopf schütteln.»
In allen vier Landessprachen
Mit den zehn Stellen hat Gutjahr recht – auf diese Zahl sollen die Instagram-Beamten ausgebaut werden. Allerdings sollen sie nicht nur den Instagram-Account befüllen, sondern sich auf mehreren Ebenen um die Social-Media-Kommunikation des Bundesrats kümmern. Und das in allen vier Landessprachen.
Das hält Parlamentarier nicht davon ab, ordentlich zu kritisieren: «Stell dir genau das gleiche offline vor», antwortet der St. Galler FDP-Nationalrat und Digitec-Gründer Marcel Dobler (42) – und führt aus, was er damit meint: «Der Bundesrat stellt Leute ein, die an Bahnhöfen Leute ansprechen. Als Steuerzahler unglaublich!»
Schon mehr Follower als Beamte
Vielleicht aber spricht auch nur Neid aus den Politikern: Obwohl der Instagram-Account des Bundesrats (@gov.ch) erst am Montag online ging, hatte er am Mittwoch schon über 41'000 Follower.
Diana Gutjahr kommt dagegen auf 2127, Dobler immerhin auf 2332 Follower. Allerdings: Der Bund hat auch knapp 40'000 Angestellte – gut möglich, dass viele Beamte ihren neuen Instagram-Kollegen folgen. (sf)