Einmal pro Jahr gehen ausgewählte Aussenpolitiker des Ständerats auf Reisen. Diese Woche weilen Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger (57), SP-Ständerat Daniel Jositsch (56) und die beiden FDP-Ständeräte Matthias Michel (58) und Damian Müller (37) in den USA. Auf dem Programm stehen Besuche in Washington und New York.
Eigentlich war vorgesehen, dass auch SVP-Präsident Marco Chiesa (47) in die Staaten reist. Doch so weit kam es nicht: Denn, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, verpasste Chiesa am Montag den Flieger nach Washington. Er selbst trage daran aber keine Schuld, liess die Partei mitteilen: Obwohl er alle nötigen Dokumente – auch das Covid-Zertifikat – gehabt habe, habe ihn die US-Fluggesellschaft nicht mitgenommen.
Zu knapp am Flughafen
Auch auf Nachfrage von Blick erklärt ein Sprecher, Chiesa habe online eingecheckt und sei eine Stunde vor Abflug am Flughafen gewesen. Fakt ist, eine Stunde ist für einen Flug in die Staaten reichlich spät. Die Swiss empfiehlt ihren USA-Reisenden derzeit, mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.
Das sieht auch die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines so, mit der Chiesa fliegen sollte. Sie liess ihn nicht mehr an Bord, weil er zu spät dran war. Parlamentarier hin oder her.
SVP kann sich kein Bild vor Ort machen
Das Reise-Unglück kommt für Chiesa doppelt ungelegen. Denn nebst den Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA steht bei der Parlamentarierreise auch die Schweizer Kandidatur für einen nichtständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat im Fokus.
Die SVP ist die einzige Partei, die die Kandidatur aus neutralitätspolitischen Überlegungen aktiv bekämpft. Nun ist ausgerechnet ihr Präsident beim Besuch des Uno-Hauptsitzes in New York nicht dabei. (til)