«Die Schützen fühlen sich nicht mehr verstanden»
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Massive Teuerung der Munition:«Die Schützen fühlen sich nicht mehr verstanden»

Schonfrist für Schützen
Bund legte Pläne für teurere Munition auf Eis

Gewisse Munition soll doppelt so viel kosten wie bisher. Nachdem der Ständerat den Schützen entgegenkommen wollte, tritt die Kommission des Nationalrats jetzt auf die Bremse. Doch nun könnten die Schützen eine Schonfrist erhalten.
Publiziert: 08.11.2023 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2023 um 08:00 Uhr
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Schützen wie Beat Abgottspon (69) könnten bald mehr für die Munition bezahlen.
Foto: Meul Martin (eum)

Schützen wie Beat Abgottspon (69) sollen mehr für die Munition bezahlen. Der Bundesrat will aus Spargründen die GP11-Munition – die mit dem Sturmgewehr 57, Karabiner oder Langgewehren verschossen wird – weniger stark subventionieren und die Schiessverordnung entsprechend anpassen. Statt 30 Rappen soll die Patrone deshalb 60 Rappen kosten. «Es herrschen Frustration, Unverständnis, Unmut und Wut», sagte Abgottspon – der auch Präsident des Verbands Schweizerischer Schützenveteranen (VSSV) ist – kürzlich zu Blick. «Der Bund gefährdet den Schweizer Wehrwillen.»

Die Hoffnung der Schützen lag auf dem Vorstoss von SVP-Ständerat Werner Salzmann (61). Dieser verlangte, dass der Bund den Preis für die Munition nicht erhöht. Und tatsächlich durften die Schützen in der kleinen Kammer jubeln. Mit 28 zu 10 Stimmen bei vier Enthaltungen folgte der Ständerat Kollege Salzmann. 

VBS wartet zu

Und obwohl der Nationalrat noch nicht entschieden hat, krebst der Bund zurück. Die Schiessverordnung könne «nicht wie geplant» auf 2024 revidiert werden, schreibt das Verteidigungsdepartement (VBS) gegenüber CH Media. Man warte nun ab, was die grosse Kammer entscheide. Kommt der Vorstoss durch, müssten neue Massnahmen ausgearbeitet werden. «Die Schiessverordnung wird allenfalls später revidiert.»

Tatsächlich könnte es im Nationalrat wieder schwieriger werden für die Schützen. Die vorberatende Kommission will den Preis für die Munition weiterhin erhöhen. Hauchdünn, mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen lehnten die Sicherheitspolitiker den Vorstoss Salzmanns ab.

Mitte teilweise dagegen

Die Mehrheit erachte es als wichtiger, den Schiessvereinen – «wie vom Bundesrat vorgeschlagen» – höhere Beiträge auszurichten, damit sämtliche Schützen davon profitieren können. Und wohl noch wichtiger: Damit der Bund rund 1,5 Millionen Franken sparen kann. So habe sich gemäss Blick-Informationen offenbar die Mitte teilweise dagegen gestellt und die FDP zum Teil enthalten. Schliesslich ist FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59) auf Sparkurs.

Für das Sturmgewehr 90, das die Armee aktuell einsetzt, werde eine andere Munition verwendet, die von Preiserhöhung nicht betroffen sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Trainingseffekt bleibe somit gewahrt.

Salzmanns Vorstoss geht nun in den Nationalrat. Folgt dieser der Kommission und lehnt ihn ebenfalls ab, dürften die Schützen künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. (bro/dba)

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