Steigende Corona-Zahlen
Armee diskutiert Rückkehr zur Maskenpflicht

Die Corona-Herbstwelle baut sich weiter auf. Damit rückt das Maskentragen wieder in den Fokus. Nicht nur im Gesundheitswesen wird die Maskenpflicht zum Thema, sondern auch in der Armee oder im öffentlichen Verkehr.
Publiziert: 18.10.2022 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2022 um 11:50 Uhr
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Die Armee diskutiert derzeit eine Rückkehr zur Maskenpflicht.
Foto: keystone-sda.ch

Die Corona-Zahlen steigen – und damit kehrt auch die Maske wieder zurück. Vorerst gilt das Maskentragen in Innenräumen meist nur als Empfehlung. Doch einzelne Kantone haben die Maskenpflicht in gewissen Bereichen wieder eingeführt – etwa für Spitäler oder Altersheime.

Angesichts der sich aufbauenden Herbstwelle ist die Maskentragpflicht derzeit auch bei der Armee ein Diskussionspunkt. Die Situation werde genau beobachtet, hiess es beim Koordinierten Sanitätsdienst des Bundes (KSD). Man antizipiere die epidemiologische Lage und beurteile beim Verteidigungsdepartement die Notwendigkeit von möglichen weiteren Massnahmen innerhalb der Armee.

Und was ist im Zug?

Mit dem Ende der Herbstferien und volleren Pendlerinnen-Zügen rückt auch das Maskentragen im öffentlichen Verkehr wieder in den Fokus. Zur Erinnerung: Im Corona-Jahr 2020 wurde eine nationale Maskenpflicht als Erstes für den ÖV angeordnet. Und erst nach 21 Monaten im April dieses Jahres wieder aufgehoben – sie fiel als letzte Corona-Massnahme.

Nun stellt sich die Frage erneut. Setzen die Behörden weiterhin auf Freiwilligkeit und damit auf die Eigenverantwortung der Passagiere? Oder braucht es wieder eine landesweite ÖV-Maskenpflicht – wie in Deutschland. Für letzteres plädieren Experten wie beispielsweise der Tessiner Infektiologe Andreas Cerny (65).

ÖV-Branche wehrt sich gegen Maskenpflicht

Eine Forderung, welche in der ÖV-Branche auf Widerstand stösst. «Wir stehen einer Maskenpflicht im ÖV sehr kritisch gegenüber», sagt Ueli Stückelberger, Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr (VÖV), im «Tages-Anzeiger». Eine Wiedereinführung der Maskenpflicht lehne der Verband dezidiert ab.

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Ähnlich tönt es beim Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra). Dessen Präsident Martin Candinas (42) plädiert dafür, Ruhe zu bewahren. Es gebe aktuell schlicht keinen Grund, die Maskenpflicht wiedereinzuführen, findet der Bündner Mitte-Nationalrat. Wer eine Maske tragen wolle, könne dies heute schon tun. Diese Regelung habe sich in den letzten Monaten bewährt.

Hinter dem Widerstand stecken auch finanzielle Gründe. Die Corona-Jahre haben für deutliche Einbussen gesorgt, die Passagierzahlen sind massiv zurückgegangen. Erst mit der Aufhebung der Massnahmen hat die Erholung dieses Jahr eingesetzt. «Eine Maskenpflicht würde diesen Aufwärtstrend wieder gefährden», warnt Stückelberger. Selbst gegen eine Maskenempfehlung spricht er sich deshalb aus, weil dies bloss «Verwirrung stiften würde».

Bund hält sich zurück

Ein Comeback der ÖV-Maskenpflicht müssen die Verbände vorerst nicht befürchten. Denn nur der Bund könnte eine derartige Massnahme schweizweit anordnen. Doch dieser hält sich vornehm zurück und will die Entscheide den Kantonen überlassen. Diese wiederum wollen einen kantonalen Flickenteppich möglichst verhindern.

Am Donnerstag trifft sich die Spitze der kantonalen Gesundheitsdirektoren-Konferenz mit Gesundheitsminister Alain Berset (50) zum Austausch. Die Masken-Thematik wird dabei ein Diskussionspunkt sein.

Konkrete Massnahmen sind aber nicht zu erwarten. Höchstens eine Empfehlung zur Maskenpflicht – allerdings nicht im ÖV, sondern in den Gesundheitseinrichtungen. (rus/SDA)

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