«Stehen Bewerbungen offen gegenüber»
Berner Regierung stellt ESC-Hasser Müller in den Senkel

Die Berner Regierung zeigt sich offen für Berner ESC-Bewerbungen – trotz der kontroversen Äusserung ihres Chefs Müller.
Publiziert: 15.05.2024 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2024 um 17:36 Uhr
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Der Berner Regierungspräsident Philippe Müller schoss in einem Beitrag auf X gegen den ESC.
Foto: Keystone
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Tobias OchsenbeinRedaktor Politik

Hoppla Schorsch! Jetzt fällt auch die Berner Regierung ihrem Chef Philippe Müller (60, FDP) in den Rücken. Sie hat am Mittwoch Nemo (24) in einer Mitteilung zum Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) gratuliert. «Mit Ihrem eindrücklichen Auftritt haben Sie alle Facetten Ihres vielseitigen Talents zum Ausdruck gebracht. Zugleich haben Sie vor einem weltweiten Millionen-Publikum ein starkes Zeichen für eine diverse, offene Gesellschaft gesetzt», heisst es im Gratulationsschreiben.

An seiner Sitzung vom Mittwoch hat sich der Regierungsrat zudem über allfällige Bewerbungen zur Durchführung des ESC im Kanton Bern ausgetauscht. Dabei kam er zum Schluss: Im Kanton Bern verfügen mehrere Kongress- und Messestandorte über eine attraktive Infrastruktur. Der Regierungsrat stehe Bewerbungen offen gegenüber und sei bereit, entsprechende Gesuche um Unterstützung zu prüfen, wie es weiter heisst.

«ESC: Bleib' fern von Bern!»

Das tönt plötzlich ganz anders als noch vor kurzem vom Regierungspräsidenten. Müller hatte nur Stunden nach Nemos Sieg in Malmö auf der Social Media Plattform X einen Beitrag abgesetzt, dass ein Schweizer den «seit Jahren durch und durch korrupten ESC» gewonnen habe. Den Post schloss Müller mit dem Satz: «ESC: Bleib' fern von Bern!»

Einen Beweis für seinen Vorwurf, der ESC sei korrupt, legte Müller in seinem Beitrag nicht vor. Regierungssprecher Reto Wüthrich liess daraufhin verlauten, Müller habe auf der Plattform X seine persönliche Meinung wiedergegeben. Müller wolle sich nicht weiter zum Thema äussern.

Auch FDP fiel ESC-Hasser Müller in den Rücken

Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP) hat nach Müllers Tweet verärgert auf dessen Bemerkung reagiert: «Ich schäme mich, Berner zu sein. Ich schäme mich für diesen Regierungspräsidenten», sagte Fehr in einem Interview mit dem Bieler Radiosender Canal 3.

Auch Müllers eigene Partei, die FDP Kanton Bern, fiel dem Regierungspräsidenten bereits in den Rücken. Sie gab am Dienstagabend ihrer Freude über den Sieg von Nemo am ESC Ausdruck. Er erfülle die Partei «mit unglaublichem Stolz und Freude», heisst es in einer Mitteilung. Die Freisinnigen kündigten an, dass sie sich «entschlossen dafür einsetzen», dass der ESC 2025 im Kanton Bern stattfindet.

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