Wie geht es Luzi Stamm (66)? Gestern Abend verkündete die SVP Aargau überraschend, dass ihr Nationalrat eine Auszeit nehme. Er werde dies «erholungsbedingt» tun und nicht mehr an der Frühjahrssession teilnehmen.
Man wünsche ihm gute Erholung, so SVP-Aargau-Präsident Thomas Burgherr (56). BLICK weiss: Burgherr besuchte Stamm gestern zu Hause. Dieser selber sagte im Interview mit dem SonntagsBlick: «Es gibt null Probleme, ich bin gesund.»
Und heute? Da sitzt Hornkuh-Rebell Armin Capaul (68) aus Perrefitte BE bei Luzi Stamm zu Hause in Baden AG am Küchentisch.
«Stamm macht auf mich keinen verwirrten Eindruck»
Grund: Capaul sucht Rechtsbeistand in Sachen Hornkühen. Der Vater der Hornkuh-Initiative hat vor Bundesgericht eine Beschwerde zur Abstimmung eingereicht. Die Abstimmung soll für ungültig erklärt werden. Capaul bemängelt, dass eine Studie zum Schmerzempfinden der Kälber beim Enthornen erst zwölf Tage nach dem Urnengang veröffentlicht worden war.
Und da kommt Stamm ins Spiel: Dieser habe ihm Hilfe angeboten, erzählt Capaul. Anfang letzter Woche – also kurz vor der Koks- und Falschgeld-Affäre im Bundeshaus – habe er Luzi Stamm in Bern getroffen.
Jetzt verteidigt der Hornkuh-Rebell seinen Rechtsbeistand: «Luzi Stamm macht auf mich gar keinen verwirrten Eindruck. Er wird von der SVP gemobbt.» Seine Parteifreunde hatten für unschöne Nebengeräusche gesorgt: Stamm sei verwirrt, sagt der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner (56) gegenüber nau.ch.
Doch Armin Capaul stellt sich schützend vor Luzi Stamm: Er vertraue der Sachkenntnis von Stamm hundertprozentig. «Herr Stamm ist ein sehr lieber und vertrauenswürdiger Mann. Und er kommt bei diesem Juristenzeugs draus», so Capaul am Telefon zu BLICK.
Den Termin vom heutigen Sonntag hätten sie am letzten Montag vereinbart. «Stamm sagte mir, er sei so beschäftigt, dass er nur am Sonntag Zeit für mich habe. Da bin ich noch so gern in den Zug gestiegen und zu ihm gefahren.»