Karin Keller-Sutter bestätigt ihre Bundesratskandidatur
«Ich stelle mich gerne zur Verfügung»

Karin Keller-Stutter erklärt in Wil SG, warum sie sich im Dezember als Bundesrätin zur Wahl stellt. Lesen Sie in unserem Ticker, was sie an der Pressekonferenz sagte.
Publiziert: 09.10.2018 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 11:22 Uhr
Karin Keller-Sutter will Bundesrätin werden
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Sankt-Galler Ständerätin will es wissen:Karin Keller-Sutter will Bundesrätin werden
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Viola Amherd ist Kronfavoritin der CVP. Jetzt steigt sie als letzte CVP-Kandidatin ins Bundesrats-Rennen.
Foto: Keystone

Karin Keller-Sutter (54) setzt den Spekulationen über ihre Bundesratskandidatur ein Ende. Zusammen mit der FDP St. Gallen hat sie am Dienstagnachmittag in ihrer Heimatstadt Wil SG bekannt gegeben, dass sie für die Landesregierung kandidieren will. Noch muss sie zwar offiziell von der St. Galler FDP nominiert werden, doch das dürfte Formsache sein.

«Es wäre mir eine grosse Ehre und Freude, mich in diesem Amt für die Schweiz einzusetzen», so Keller-Sutter. Auch wenn sie grossen Respekt vor dem Amt und auch der Bürde habe, das dieses mit sich bringe. Das Amt sei «physisch und psychisch» kräftezehrend. «Doch ich bin jetzt in meinem Leben an einem Punkt, an dem ich mich vorbehaltlos dem Land zur Verfügung stellen kann.»

Bundesrätin gesucht - und gefunden?

Nach dem Johann Schneider-Ammann (66) vor zwei Wochen zurückgetreten war, galt die St. Galler Ständerätin und Präsidentin des Stöckli als Kronfavoritin für das Amt. Denn in Bundesbern ist man sich mehrheitlich einig, dass eine Frau die Nachfolge von FDP-Mann Schneider-Ammann antreten soll.

Doch nicht das allein spricht für KKS. Anders als vor acht Jahren, als sie gegen Schneider-Ammann unterlag, war sie als Regierungsrätin zu wenig vernetzt in Bern. Und sie galt als die «Hardlinerin aus St. Gallen».

Das ist heute anders. Keller-Sutter ist in Bern angekommen, in den Dossiers, aber auch bei jenen, die sie wählen sollen. Sie gab denn auch freimütig zu, dass die vielen Ermutigungen, die aus dem Ständerat erhalten habe, zu ihrem Entscheid beigetragen hätten: «Dieses Gefühl getragen zu sein, hat mir den Mut und die Kraft gegeben, mich nochmals zur Verfügung zu stellen», so Keller-Sutter.

Er kann ihr gefährlich werden

Dennoch: Ein ausgerollter Teppich wartet auf KKS nicht. Sie muss es aufs Ticket der FDP schaffen – und dann am 5. Dezember auch gewählt werden.

Die grosse Frage ist, wer sonst noch aufs Ticket will. Ständerat Martin Schmid (49) hält sich im Rennen. Der Bündner sagt auf Anfrage zu BLICK: «Wie Sie wissen, überlege ich mir, ob ich selbst auch als Kandidat für die Bunderatsersatzwahlen zur Verfügung stehen soll.» Sobald er seinen Entscheid gefällt habe, werde er darüber umfassend informieren.

Das ist alles andere als eine Absage. Und Schmid könnte, so heisst es in Bern, der Kronfavoritin gefährlich werden. Lange war gar spekuliert worden, ob Keller-Sutter gar nicht antritt, wenn Schmid sich in Stellung bringt.

Dittli würde KKS den Vortritt lassen

Aus dem Rennen genommen hat sich hingegen der Urner Ständerat Josef Dittli (61). «Mit Ständerätin Karin Keller-Sutter stellt sich eine Persönlichkeit zur Verfügung, die alles mitbringt für das Amt des Bundesrates», sagt er. Keller-Sutter sei führungserfahren, dossierfest mit klarer bürgerlicher Orientierung, kommunikationsstark und mehrsprachig. Sollte KKS – wie die St. Gallerin gennant wird – antreten, «verzichte ich auf eine Bundesratskandidatur und will mich weiterhin darauf konzentrieren, die Interessen des Kantons Uri im Ständerat bestmöglich zu vertreten», so Dittli zu BLICK. (vfc/pt/mat)

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